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Alternativfragen und Mehr

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240796339
 
Dieses Projekt befasst sich mit Alternativfragen wie z.B. 'Ist es ein Junge oder ein Mädchen?'. Es untersucht ihren Aufbau, ihre semantischen Eigenschaften und ihre pragmatische Verteilung, indem es formale Werkzeuge, experimentelle Methoden und sprachübergreifende Forschung kombiniert. Dieses übergeordnete Ziel wird in drei Teilzielen formuliert.Erstens untersucht das Projekt aus einer sprachübergreifend informierten Perspektive, wie die Oberflächenform von Alternativfragen auf semantisch-pragmatische Bedeutung abgebildet wird. Dies erweitert direkt Ziel I aus der ersten Phase. Es sollen über Sprachen hinweg wiederkehrende Oberflächenstrategien in Alternativfragen identifiziert werden (einschließlich prosodischer, syntaktischer und lexikalischer Signale) und ihnen ein einheitlicher Bedeutungsbeitrag zugewiesen werden. Das Ziel ist es, eine kompositionelle Analyse von Alternativfragen zu entwickeln, die nicht nur auf Daten aus einer einzelnen Sprache basiert (normalerweise Englisch), sondern sprachübergreifende Gültigkeit besitzt.Zweitens untersucht das Projekt, wie die endgültige komplexe Äußerungsbedeutung von Alternativfragen sich auf ihr Verhalten im Diskurs auswirkt. Dazu werden sie mit ihren Pendants in der Form von polaren Fragen und/oder W-Fragen in drei nicht-kanonischen Verwendungen verglichen: Rhetorische Verwendungen, Wiederholungs-Verwendungen und Fragen mit Deklarativsyntax. Dabei sollen Alternativfragen als Fallbeispiel dienen, um den Diskurs genau zu untersuchen, insbesondere seine hierarchische Organisation in „Questions-Under-Discussion“, die pragmatischen Zwänge, denen er unterliegt, und sein dynamisches Update-System.Drittens werden wir untersuchen, wie sich Alternativfragen und ihre Pendants in der Form von polaren Fragen und W-Fragen unter Einstellungsverben einbetten lassen. Dabei liegt der Fokus auf drei Problemen, die ‘surprise‘-Verben (aus der ersten Phase), ‘realize‘-Verben bzw. ‘admit‘-Verben betreffen. Das Ziel ist es, die Zutaten zur internen Komposition von Alternativfragen und verwandten Fragetypen zu identifizieren, die auf entscheidende Weise mit der inhärenten lexikalischen Bedeutung des einbettenden Verbs interagieren. Das wird wiederum dazu beitragen, Licht in die viel diskutierte lexikalische Bedeutung von Einstellungsverben zu bringen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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