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Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen der Jugendarbeitslosigkeit
Antragsteller
Professor Petr Sedlacek, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276251563
Die Finanzkrise des Jahres 2008 führte zu einer alarmierend hohen Jungendarbeitslosigkeit. In der Europäischen Union und in den USA stieg die Jugendarbeitslosenquote auf 25 beziehungsweise 20 Prozent, wobei andere Länder noch stärker betroffen waren. In Spanien und Griechenland beispielsweise hatte im Jahr 2009 nur jeder zweite oder dritte Jugendliche einen Job. Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass die individuellen Einkommensverluste für die arbeitslosen Jugendlichen schwerwiegend und vor allem sehr persistent sind, da sie erst nach 10 bis 15 Jahren verschwinden. Jedoch tragen sogar diese hohen individuellen Verluste nicht der mit Jugendarbeitslosigkeit verbundenen Gesamtbelastung Rechnung, weil sie nicht die gesamtwirtschaftlichen Effekte berücksichtigen.Das vorliegende Forschungsprojekt zielt darauf ab, Wirkungsmechanismen aufzuzeigen und zu quantifizieren, durch welche höhere Jugendarbeitslosigkeit zu langanhaltenden Einschnitten nicht nur für diese jungen Arbeitslosen führt, sondern auch für junge Erwerbstätige, ebenso wie zu negativen Auswirkungen auf ältere Erwerbspersonen. Die Analyse fußt auf einem Lebenszyklusmodell des Arbeitsmarktes und berücksichtigt eine wesentliche, empirisch fundierte, Annahme: Erwerbstätige mit einem unterschiedlichen Ausmaß an (im Job angeeigneter) Erfahrung können einander in der Produktion nicht vollständig kompensieren. Höhere Jugendarbeitslosigkeit betrifft deshalb alle Erwerbspersonen, und nicht nur Jugendliche oder Arbeitslose, da sich dadurch die Menge und relative Knappheit von Erwerbspersonen mit unterschiedlichem Erfahrungsausmaß ändert.Aus diesem Grund kann Jugendarbeitslosigkeit negative gesamtwirtschaftliche Auswirkungen haben, welche über die individuellen und empirisch unmittelbar beobachtbaren Effekte hinausgehen. Wie schwerwiegend sind diese negativen Gesamteffekte? Wie ändern sich diese Effekte im Zeitverlauf, wenn die betroffene Kohorte junger Erwerbspersonen älter wird? Dämpft oder verschärft die bestehende Arbeitsgesetzgebung diese Entwicklung? Das hier vorgeschlagene Projekt wird solche Fragen beantworten können.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Sylvain Leduc