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Internationalisierungsprozesse der Europäischen Ethnologie im Kontext des Kalten Krieges von 1945 bis 1970

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273765394
 
Internationalisierungsprozesse der Europäischen Ethnologie im Kontext des Kalten Krieges von 1945 bis 1970 Als gravierende Desiderate in der Historiographie der Europäische Ethnologie (EE) erweisen sich zwei konvergierende Aspekte: Zum einen führt die Konzentration auf die nationale Genese in der Fachgeschichtsschreibung zur weitgehenden Ausblendung transanationaler Forschungsverflechtungen. Zum anderen verdeckt der nationale Fokus die nachhaltige Wirkung des Kalten Krieges als eminent einflussreicher, politischer Kontext auf die internationale Entwicklung der Disziplin. Daher ist eine Aufarbeitung der Bedingungen und der daraus resultierenden persistenten Mechanismen dringend erforderlich. Diese Forschungslücke steht im Fokus des geplanten Forschungsprojektes. Da die deutsch-deutsche Volkskunde die Schnittstelle der Systemkonkurrenz im Kalten Krieg war, sind aus ihrer Analyse maßgebliche Erkenntnisse zur Internationalisierung volkskundlich-ethnologischer Disziplinen nach 1945 zu gewinnen. Sie kann auch den Einfluss des inhaltlich-theoretischen Ost-West-Bias auf die transnationalen Aktivitäten der EE zur Standardisierung und Theoriebildung, mithin auf Wissens- und Forschungstransfers transparent machen. Dabei wird die Dichotomie zwischen westlichen und östlichen Orientierungen ebenso wie disziplinär konkurrierender Konzepte detailliert in den Blick genommen. Parallel zu diesen wissenschaftstheoretisch relevanten Fragestellungen wird den gesellschaftspolitischen Determinierungen in den konkreten Praxen der Wissensproduktion im Zusammenspiel von Netzwerks-, Organisations- und Institutsebenen nachgegangen. Mit der Freilegung persistenter Strukturen der transnationalen Wissensproduktion in der EE lassen sich neue Ansätze für die zukünftige internationale Zusammenarbeit entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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