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Grundlagenuntersuchung zur Anwendung der modalen Regelung für überaktuierte Werkzeugmaschinen
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Steffen Ihlenfeldt
Fachliche Zuordnung
Produktionsautomatisierung und Montagetechnik
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung
Förderung seit 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273712863
Hochdynamische Bewegungsvorgänge und Prozesskräfte regen sowohl die bewegte Baugruppe (z. B. Schlitten) als auch die unterlagerte Maschinenstruktur (z. B. Gestell) zu Schwingungen an. Insbesondere für Leichtbaustrukturen ergeben sich hohe Schwingungsamplituden. Schwingungen in Werkzeugmaschinen führen zur Verschlechterung der Bearbeitungsqualität und sind daher auf ein Minimum zu reduzieren. Um eine Steigerung der Dynamik bei Erhalt oder Verbesserung der Bewegungsqualität zu ermöglichen, sind Maßnahmen zur Schwingungsreduktion bzw. -vermeidung erforderlich. Generell ist die Reduktion der dynamischen Nachgiebigkeit am Tool Centre Point anzustreben, um die Prozessstabilität und die Rattergrenze zu erhöhen. Dies kann durch die Erhöhung der Systemdämpfung erreicht werden, wozu beispielsweise aktive Dämpfungssysteme, sogenannte Active Damping Devices, zum Einsatz kommen. I. d. R. werden die zur Bewegungserzeugung benötigten Antriebe sowie die Zusatzaktoren unabhängig voneinander und ohne Berücksichtigung der gegenseitigen Beeinflussung geregelt. Insbesondere die Auswahl und die Parametrierung mechanisch verkoppelter Antriebe bzw. Zusatzaktoren gestaltet sich dadurch schwierig.Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mittels modaler Regelung eine Verbesserung der dynamischen Eigenschaften von Bewegungssystemen, wie z. B. Werkzeugmaschinen, die über mehr Antriebe oder Aktoren als Bewegungsfreiheitsgrade verfügen, zu erreichen. Die modale Regelung ermöglicht es, Eigenformen individuell zu regeln und die angeregten Schwingungen mit allen verfügbaren Aktoren gezielt zu bedämpfen. Durch die modale Entkopplung soll die Parametrierung der Regler aller beteiligten Antriebe und Aktoren vereinfacht sowie die Rückwirkung der aktiven Zusatzsysteme auf die Lageregelung der Vorschubantriebe verringert werden. Es wird eine erhöhte Regelbandbreite der Vorschubachsen und eine Reduktion der dynamischen Nachgiebigkeit am TCP angestrebt, um eine hohe dynamische Bahngenauigkeit und damit eine hohe Genauigkeit am Werkstück sowie eine erhöhte Prozessstabilität zu erzielen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr.-Ing. Jens Müller