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Versorgungslücken oder Food Deserts in Deutschland: Lebensmitteleinzelhandel in der Peripherie
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Jürgens
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273594566
Immer häufiger werden im Bereich der Nahversorgung (Lebensmittelversorgung) Versorgungslücken oder gar Versorgungswüsten identifiziert. Das betrifft vor allem weite Teile des ländlichen Raums, die ihre Einzelhandelsinfrastruktur vor den Herausforderungen des demographischen Wandels zuweilen gänzlich verlieren. Lösungen werden bisher über die Ansiedlung von Vollsortimentern oder Dorfläden identifiziert, die sich an traditionellen Leitbildern aus Planung und Politik sowie gewinnmaximierenden Sichtweisen für Immobilienwirtschaft, Projektentwickler, Einzelhandelsanbieter (idealer Branchenmix) und steuernde Kommunen orientieren. Weder erfolgt hierzu eine umfassende Konzeptualisierung des Begriffs Nahversorgung, noch die Frage, ob und wer als Verlierer aus dem traditionellen Nahversorgungsverständnis hervorgehen könnte. Diese Diskussion wurde im angloamerikanischen Raum von food desert-Konzepten angestoßen, die weitestgehend unbeachtet geblieben sind im deutschsprachigen Kontext. Ziel ist es, das Transferpotenzial des food desert-Ansatzes über eine flächendeckende systematische Analyse am Beispiel Schleswig-Holstein zu erkennen und Alternativen zur Lebensmittelversorgung jenseits der bekannten Supermarkt- und Discounterwelten zu analysieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen