Detailseite
Projekt Druckansicht

SFB 1223:  Methoden und Instrumente zum Verständnis und zur Kontrolle von Datenschutz

Fachliche Zuordnung Informatik, System- und Elektrotechnik
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272573906
 
Das Internet ist zu einer globalen Multimediaplattform geworden, in der Milliarden von Nutzern große Teile ihres Lebens verbringen. In diesem Zusammenhang ist Online-Datenschutz ein größtenteils ungelöstes Problem. Die weite Verbreitung, einfache Zugänglichkeit und Persistenz von Internetdaten bergen weitreichende Risiken, von öffentlicher Bloßstellung bis zu Nachteilen auf dem Arbeitsmarkt oder beim Abschließen von Versicherungen. Neue Geschäftsmodelle sammeln auf nie gekannte Art und Weise persönliche Informationen. Gesetzgeber haben begonnen die Datenschutzbestimmungen zu verschärfen, aber es fehlt die Technologie um diesen Bestimmungen in ihrer Gesamtheit zu entsprechen. Endnutzern fehlen in Ihren Online-Interaktionen die notwendigen Informationen um situationsgerechte Entscheidungen zu treffen.Die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Grundlage für umfassenden Online-Datenschutz erfordert langfristige Forschung in zwei Forschungsbereichen: Datenschutz verstehen, d.h. Wie können datenschutzrelevante Informationen im Internet identifiziert werden? Inwiefern ist die Privatsphäre des Nutzers gefährdet? Sowie Datenschutz kontrollieren, d.h. Wie kann Datenschutz in der Dynamik digitaler Lebensräume und aufstrebender Technologien durchgesetzt werden? Der SFB wird konzeptuelle und greifbare Beiträge zu diesen Fragestellungen erarbeiten, zum Beispiel Bildanalyse-Methoden zum Einschätzen der Gefährdung durch öffentlich zugängliche Bilddateien; Verfahren zum Datenschutz in Präsenz mobiler Aufnahmetechniken; Methoden zur Bewahrung der Anonymität in Online-Interaktionen ohne Beeinträchtigung der Funktionalität. Querschnittsthemen werden in drei Task Forces bearbeitet: ein Rahmenwerk für Datenmodelle als Basis für Technologie-übergreifende Interaktion; das Zusammenspiel von verschiedenen Datenschutzbegriffen; sowie ein methodologischer Rahmen für die Nutzbarkeit unserer Lösungen.Die Ziele des SFB gehen weit über traditionelle Sicherheits- und Datenschutzforschung hinaus. Top-down Forschungsansätze sind nötig für das Verständnis von Datenschutz in einer offenen Welt und existierenden Infrastruktur; bottom-up Ansätze sind dagegen nötig um Datenschutz zu kontrollieren und existierende Infrastruktur so umzugestalten, dass verbindliche Garantien erreicht werden; der SFB wird beide Ansätze miteinander kombinieren. Dafür muss Expertise und langfristige Forschung aus einem breiten Spektrum der Informatik ¿ zum Beispiel Informationssysteme, Computer Vision, Analyse von sozialen Netzwerken ¿ eng mit klassischer Sicherheits- und Datenschutzforschung integriert werden. Die teilnehmenden Institutionen sind hierfür in einer einzigartigen Position. Auf lange Sicht erwarten wir einen nachhaltigen Einfluss auf die Datenschutzforschung, hin zu einem Paradigmenwechsel in Richtung eines umfassenden, ganzheitlichen Ansatzes und zur Überwindung bestehender Grenzen zu den relevanten Teilgebieten der Informatik.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Frankreich, Luxemburg

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität des Saarlandes
Beteiligte Hochschule Université du Luxembourg
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung