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Pilotstudie zur geochemischen Charakterisierung von Löß-Paläobodensequenzen: das Projekt S³

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272397611
 
Löß-Paläobodensequenzen (LPSS) sind einzigartige natürliche Archive des quartären Klimawandels in Europa, deren Elementzusammensetzungen und -verhältnisse Informationen u. a. über Windverhältnisse und Bodenbildungsprozesse liefern. Bisher wurden hochauflösende Elementanalysen an LPSS, im Unterschied zu marinen und lakustrinen Sedimenten, nur sehr selten durchgeführt. In dieser Studie (dem Projekt S³) sollen getrocknete und gemahlene Proben von drei unterschiedlichen Lößprofilen aus Europa (Schwalbenberg II am Mittelrhein/Deutschland, Süttö an der Donau/Ungarn, Susak in der nördlichen Adria/Kroatien) mit einem ITRAX XRF-Kernscanner auf ihre Elementgehalte analysiert werden. Um die Aussagekraft der Elementverhältnisse interpretieren zu können, werden diese Daten durch CNS-Elementanalysen ergänzt sowie publizierten konventionellen Analysen gegenübergestellt. Ziel dieser Pilotstudie an Einzelproben ist es, mit konventionellen Methoden gemessene geochemische Daten mit semiquantitativen XRF-Scanning-Daten statistisch zu vergleichen. Die erzielten Informationen werden genutzt um zu testen, ob die Interpretationen der Elementverhältnisse, wie sie für marine und lakustrine Sedimentkerne vorliegen, auch auf Einzelproben aus Lössprofilen übertragen werden können. Damit werden in dieser methodischen Arbeit völlig neue Wege bei der Interpretation von LPSS gegangen, die in einem zweiten Schritt (Anschlussprojekt) das ganze Potential von XRF-Kernscanning auszunutzen sollen, indem Sedimentkerne aus Lößlandschaften kontinuierlich, nicht-destruktiv und mit hoher räumlicher Auflösung von bis zu 200 µm analysiert werden. Die Konsequenz wäre eine um Größenordnungen verbesserte zeitliche Auflösung klimatischer Parameter an LPSS, die hoch auflösende terrestrische Interpretationen für das Mittel- und Spätpleistozän verfügbar gemacht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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