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Untersuchungen von Blickbewegung und EEG bei der Betrachtung von Gemälden.

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27235999
 
Seit dem 17. Jh. werden in der kunstwissenschaftlichen Literatur hypothetische Augenbewegungen eines fiktiven Betrachters als Hilfsmittel von Bildbeschreibungen verwendet. Dieses Konstrukt wurde von Ophthalmologen durch die Entdeckung der sakkadischen Blickbewegungen bereits vor 1900 widerlegt. Die empirische Psychologie beschäftigt sich zwar seit Jahrzehnten eingehend mit Blickbewegungen, hat allerdings die Betrachtung von Gemälden außer Acht gelassen oder aus kunstwissenschaftlicher Sicht unzulänglich untersucht. Ziel der erstmaligen interdisziplinären Kombination kunstwissenschaftlicher Fragestellungen mit empirisch-psychologischen Methoden und Konzepten ist: (1) Auf der Basis eines interaktionistischen Arbeitsmodells einer Psychologie der ästhetischen Erfahrung zu klären, inwiefern differenziell-psychologisch beschreibbare Merkmale des Betrachters und kunstwissenschaftlich objektivierbare Strukturmerkmale des Gemäldes die Ausbildung ästhetischer Erfahrung mitbestimmen. (2) Die experimentelle Untersuchung elektrokortikaler Korrelate der Bildbetrachtung. (3) Die Untersuchung der Entwicklung des Augenbewegungstopos in der Kunstliteratur. Das Projekt möchte zeigen, dass die Analyse von Blickbewegungen ein methodisch viel versprechender Zugang zum psychophysiologischen Verständnis und zur empirischen Erfassung der ästhetischen Erfahrung von Bildern ist und ein neues Forschungsfeld für Kunstwissenschaft, Kunstpädagogik und Psychologie eröffnet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Großgeräte iView X HED/RED
Gerätegruppe 3490 Sonstige medizinische Registriergeräte und Zubehör
Beteiligte Person Professor Dr. Christoph Klein
 
 

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