Detailseite
Projekt Druckansicht

Cystic echinococcosis in sub-Saharan Africa Research Initiative (Epidemiology and clinical implications of the genetic diversity of Echinococcus spp. in eastern and southern Africa)

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271533100
 
Zystische Echinokokkose (ZE) ist eine weltweit häufige Zoonose, die eine extreme Belastung für viele viehzüchtende Ethnien in abgelegenen Regionen Afrikas darstellt. Sie ist in der WHO-Kategorie der vernachlässigten tropischen Erkrankungen (NTD) enthalten, deren Erforschung und Finanzierung als unzureichend beurteilt wird, was in besonderem Maße für das subsaharische Afrika zutrifft. Unser Netzwerk etabliert Infrastruktur für Forschung und erhebt epidemiologische Daten zu ZE in ausgewählten Ländern des östlichen und südlichen Afrika, die künftig als Grundlage für nationale Entscheidungsträger dienen werden, um Schwerpunkte bei Vorbeugung und Bekämpfung zu setzen. Übergeordnetes Forschungziel ist es, die epidemiologischen und klinischen Konsequenzen der genetischen Diversität der ZE in Afrika zu verstehen. Der Erreger Echinococcus granulosus ist ein Komplex mehrerer kryptischer Arten. Allein in Afrika sind fünf solche Taxa bekannt, die erhebliche Unterschiede im Übertragungmodus und in der Infektiosität für den Menschen aufweisen. Die Konsequenzen dieser Vielfalt für Gesundheitswesen, Viehwirtschaft und Bekämpfung waren bisher weitgehend unklar. Über die gesamte Projektperiode (Phase 1-3) hinweg wurden bzw. werden acht ökonomisch und ökologisch sehr unterschiedliche Länder bearbeitet: Sudan, Südsudan, Äthiopien, Kenia, Uganda, Sambia, Namibia und Südafrika. Die Arbeiten werden in drei Schritten durchgeführt: (1) Erhebung von Basisdaten zur Häufigkeit und Verbreitung verschiedener Echinococcus Arten bei Mensch, Nutz- und Wildtieren, (2) Ermittliung der Übertragungswege von Haushunden und Wild-Caniden auf Nutztier und Mensch, (3) Hypothesen zur Parasitenverbreitung und -verschleppung, phylogenetische Charakterisierung sowie Korrelationen zwischen Krankheitsbild und Art/Genotyp der Erreger, Schätzung der Last für Gesundheitssystem und Wirtschaft und Erstellung von Übertragungsmodellen. Aus praktischen Gründen können nicht alle Aspekte in allen Ländern untersucht werden, so dass das Projekt strukturiert ist in Kernländer, die umfassend und langfristig bearbeitet werden (Sudan, Kenia, Sambia), und periphere Länder, in denen nur ausgewählte Aspekte untersucht werden können. Im Zusammenhang mit dem Projekt wurden und werden neue Arbeitstechniken für den Einsatz vor Ort entwickelt. Der Ausbau von Laborkapazitäten und eines Fortbildungsnetzwerks zwischen den deutschen und afrikanischen Institutionen versetzt die afrikanischen Partner in die Lage, unabhängige Forschungsaktivitäten zu zoonotischen Krankheiten zu entwickeln. Bereits heute fungieren zwei im Rahmen dieses Projekts im Sudan und in Kenia ausgerüstete Labore als Referenzeinrichungen, durch die andere Projektteilnehmer unterstützt werden, wodurch eine langfristige Perspektive für Zusammenarbeit geschaffen wurde. Ein Mehrwert ergibt sich auch dadurch, dass die genannten Labore nicht nur für Arbeiten zu ZE, sondern auch für andere Zoonosen (z.B. Schistosomose, Cysticercose) genutzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Äthiopien, Großbritannien, Italien, Kenia, Namibia, Sambia, Sudan, Türkei, Uganda
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung