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Der kaiser- bis völkerwanderungszeitlichen Ufermarkt Elsfleth-Hogenkamp. Interdisziplinäre Prospektionsarbeiten zur Rekonstruktion der Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur sowie der landschaftlichen Veränderungen während des 1. Jt. n. Chr.
Antragsteller
Professor Dr. Hauke Jöns
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270815881
Die Erforschung von Landeplätzen und Ufermärkten im Bereich der Unterläufe von Ems und Weser hat in den vergangenen Jahren zu zahlreichen neuen Erkenntnissen in Hinsicht auf die ökonomische und soziale Organisation des nordwestdeutschen Raums während der Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit geführt. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Mündungsgebiet der Hunte in die Weser, aus dem eine Reihe von Siedlungen bekannt ist, die über Landemöglichkeiten verfügten und am überregionalen Austausch teilhatten. Innerhalb dieser Gruppe nimmt der Fundplatz Elsfleth-Hogenkamp eine besondere Stellung ein, da an ihm ein überaus umfangreiches und qualitätvolles Spektrum von Metallobjekten geborgen werden konnte. Die jüngst publizierte Analyse dieses Materials belegt zum einen überregionale Austauschkontakte und zum anderen ein intensiv betriebenes Buntmetallhandwerk während der gesamten 1. Hälfte des 1. Jt. n. Chr. Wie die Bebauung dieser Siedlung aussah und wie sie strukturiert war, ist jedoch noch weitgehend unbekannt, da das vorliegende Fundmaterial nahezu ausschließlich von der Oberfläche aufgelesen bzw. mit dem Metalldetektor gefunden wurde. Im Rahmen des hier beantragten Projektes stehen deshalb geophysikalische und pedolo¬gische Prospektionsarbeiten sowie archäologische Sondagen und interdisziplinäre Keramikanalysen im Mittelpunkt, mit deren Hilfe geklärt werden soll, wie die Befunderhaltung im Bereich des Fundplatzes ist und welche Aktivitäten sich in den Befunden und Funden widerspiegeln. Mit Hilfe metallurgischer Untersuchungen soll darüber hinaus untersucht werden, welche handwerklichen Tätigkeiten vor Ort ausgeübt wurden, wo die verarbeiteten Metalle hergekommen sind und was vor Ort hergestellt wurde. Durch die Einbeziehung des Fundmaterials und der Dokumentation der im Nahbereich gelegenen, gleichzeitigen Fundplätze soll darüber hinaus auch die Funktion des Platzes innerhalb des lokalen Siedlungsgefüges analysiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen