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Die bronzezeitliche Hafensiedlung auf der Halbinsel Tavsan Adasi und die spätere Nachbesiedlung bis in byzantinische Zeit. Archäologische Untersuchungen nördlich des antiken Hafens von Didyma, Westtürkei

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270665320
 
Die kleine Insel Tavşan Adası, übersetzt Haseninsel, liegt nördlich des antiken Hafens von Didyma an der Westküste Kleinasiens. Sie bildete in der Bronzezeit die Spitze einer mit dem Festland verbundenen Landzunge. Zentral in der Inselwelt des Dodekanes gelegen, bot der Platz mit seinen zwei natürlichen Häfen hervorragende Voraussetzungen zur Etablierung als logistisches Zentrum innerhalb des minoisch geprägten, südostägäischen Handels- und Kommunikationsnetzwerkes.Von 2006 bis 2013 fanden im Rahmen des Didyma-Projektes des DAI jährlich systematische Ausgrabungen statt. Die Feldforschungen auf Tavşan Adası und die momentan laufende Aufarbeitung der Befunde und Funde schaffen erstmals Grundlagen, die zur Klärung der wenig erforschten Früh-, Mittel- und beginnenden Spätbronzezeit Ioniens und Kariens vor dem sog. mykenischen Impakt beitragen. Von dem Projekt ist ein wesentlicher Beitrag zur Klärung der Frage nach Wesensart und Grund der sog. Minoisierung der südlichen Ostägäis in der 1. Hälfte des 2. Jts. v. Chr. zu erwarten.Seit Ende 2015 wird die Aufarbeitung und Auswertung im Rahmen des Projektes: „Die bronzezeitliche Hafensiedlung auf der Halbinsel Tavşan Adası und die spätere Nachbesiedlung bis in byzantinische Zeit – Archäologische Untersuchungen nördlich des antiken Hafens von Didyma, Westtürkei“ durch die DFG gefördert. Im Zentrum dieser Förderung stehen die bronzezeitliche Keramik, die frühbyzantischen Befunde und Funde, die naturwissenschaftlichen Begleituntersuchungen und die Druckvorbereitungen der Manuskripte. Im östlichen und nordöstlichen Bereich der heutigen Insel wurden frühbyzantinischen Schichten angetroffen, die auf die Existenz einer privaten Klosteranlage zwischen dem 5. und der Mitte des 7. Jh. hindeuten. Die drei Phasen des Aufbaus des Klosters betreffen die Errichtung der Kapelle, das Refektorium, weitere benachbarte Räume, wie auch einen Brunnen zur Wasserversorgung. Angelegt wurde auch ein kleiner Friedhof. Die Betrachtung der Entwicklung der Klosteranlage knüpft eng an die Siedlungsgeschichte des frühbyzantinischen Bischofsitz Didyma oder ʿΙερον an. Ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der kulturhistorischen, wie auch der wirtschaftlichen Hintergründe des Kirchenbaus entlang der karischen Küste im 5. bis zur Mitte des 7. Jh. kann nun geleistet werden.Die frühbyzantische Auswertung liegt in den Händen von K. Rauh, deren ursprünglich für zwei Jahre bewilligte Stelle um weitere 16 Monate verlängert werden muss. Ebenfalls verlängert werden soll die Stelle der technischen Zeichnerin um 24 Monate, die sowohl für die Fertigstellung der Manuskripte zur frühbyzantinischen Zeit sowie zur bronzezeitlichen Keramik unabdingbar ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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