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Mütterliches Rauchen in der Schwangerschaft und das Übergewicht des Kindes später im Leben: ein linearer Zusamenhang oder ein Schwellenwerteffekt? Eine IPD Meta-Analyse

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269758285
 
Pränatale Faktoren können das Adipositasrisiko bei Kinder in erheblichem Maße prägen, wie Gillman MW und Ludwig DS (NEJM, 2013) in einer kürzlich erschienen Übersichtsarbeit ausführen. Hierbei wurde 7% der Wahrscheinlichkeit im Alter zwischen 7 und 10 Jahren adipös zu sein, durch mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft erklärt.Der empirische Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen intrauteriner Nikotinexposition und späterem Übergewicht der Nachkommen, wurde jedoch wegen eventuellem residualem Confounding in Frage gestellt. Ein gewichtiges Argument für residual Confounding basiert auf der Beobachtung, dass Kinder die während der Schwangerschaft väterlichem bzw. Passivrauch ausgesetzt waren, auch ein erhöhtes Risiko aufzeigten, später übergewichtig zu sein, auch wenn dieses Risiko kleiner war als das des mütterlichen Rauchens. Kann dies einen linearen Dosis-Effekt widerspiegeln? Oder sind beide Effekte Ausdruck von residual Confounding durch unbekannte familiäre Faktoren?Ein linearer Dosis-Effekt erscheint möglich angesichts der Überlappung der Cotininkonzentration im Haar von Neugeborenen deren Mütter bzw. Väter während der Schwangerschaft geraucht haben. Studien die den Dosis-Effekt von mütterlichem Rauchen untersuchten ergaben widersprüchliche Ergebnisse. Einige berichten Schwellenwerteffekte mit einem erheblichen Anstieg des Risikos für Übergewicht schon bei kleinen Dosen an Nikotin, während andere einen linearen Zusammenhang vermuten. Diese unterschiedlichen Ergebnisse könnten Artefakte durch unterschiedliche Kategorisierung der Anzahl der gerauchten Zigaretten in den verschiedenen Studien bedingt sein. In den meisten Studien wurde die Anzahl der Zigaretten, die die Mutter geraucht hat, jedoch erfasst. Eine IPD Meta-Analyse mit diesen Daten würde es möglich machen, die Art des Dosis-Effekts von mütterlichem Rauchen während der Schwangerschaft auf das Adipositas Risiko bei Kindern aufzuklären. Autoren von 16 Studien haben ihr Interesse bekundet für eine solche IPD Meta-Analyse ihre Daten zur Verfügung zu stellen, womit man mehr als 300.000 Mutter-Kind Paare untersuchen könnte. Die Analyse dieser Daten würde einen wichtigen Beitrag dazu leisten, einen möglicherweise kausalen Zusammenhang zwischen mütterlichem Rauchen in der Schwangerschaft und dem Übergewicht oder Adipositas bei den Nachkommen zu erkennen: Im Falle eines linearen Zusammenhangs würde die schwächere zusätzliche Assoziation, die für das väterliche Rauchen festgestellt wurde, durch einen Dosis-Effekt erklärt werden können. Ein Schwellenwerteffekt mit einer starken Assoziation bereits für kleine Nikotindosen, würde residual Confounding durch gemeinsame familiäre Lebensumstände als Ursache der Assoziation von mütterlichem und väterlichem Rauchen mit Adipositas beim Kind wahrscheinlich machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Australien, Brasilien, Großbritannien, Kanada, Norwegen, USA
 
 

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