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Theodizee und Soteriologie: Ein kreuzestheologischer und trinitarischer Lösungsversuch des Theodizeeproblems im Anschluss an Bonhoeffer, Moltmann und Metz
Antragsteller
Matthias Grebe, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269132558
In dem Forschungsprojekt Theodizee und Soteriologie wird der Widerspruch, der zwischen der Allmacht und Liebe Gottes einerseits und der Wirklichkeit des Übels und Leids in der Welt anderseits besteht, im Lichte der Erlösung dargestellt. Dabei sollen das Trilemma des Theodizeeproblems, das sich aus der Diskrepanz zwischen Welt- und Leidenserfahrung und Gottes-Vorstellung, -Glaube und -Attributen ergibt, und die Frage, wie sich Gott angesichts des Leids in der Welt rechtfertigen lässt, untersucht werden. Hierzu sollen einschlägige Texte dreier maßgeblicher protestantischer und römisch-katholischer Theologen herangezogen werden: Dietrich Bonhoeffer, Jürgen Moltmann und Johann Baptist Metz. Deren theologische Entwürfe sollen zunächst in Hinblick auf ihr Verständnis des Theodizeeproblems in Anlehnung an ihre theologia crucis und die Rolle des Geistes interpretiert, gegenübergestellt und ausgewertet werden. Es wird beschrieben, wie ihre Auffassung vom Leid und dem Bösen in der Welt in Zusammenhang mit ihrem Verständnis vom erlösenden Kreuzesgeschehen des dreieinigen Gottes steht. In einer Theologie nach Auschwitz sollen jedoch auch jüdische Stimmen befragt und damit in den Dialog integriert werden. Des weiteren werden auch die neueren trinitarischen und religionsphilosophischen Diskurse zur Theodizee miteinbezogen und die Frage nach dem Ursprung des Bösen, unde malum?, gestellt, um dadurch Brücken zu Nachbardisziplinen der Theologie zu schlagen, bevor anschließend diese Ergebnisse weiterentwickelt und ein kreuzestheologischer Lösungsansatz und dessen trinitarische Bedeutung herausgearbeitet werden sollen. Das Projekt soll aufgrund der Beschäftigung mit den genannten Autoren klären, welche trinitäts-theologischen Motive für eine kreuzestheologische Theodizee, die vom dreieinigen leidenden Gott spricht, wesentlich sind. Ein Ziel wird sein zu zeigen, dass Hoffnung angesichts des Leids in der Welt und die Antwort auf die Frage nach Gott im Leid (Psalm 22) nur von dem mitleidenden Gott als Erlöser her möglich ist. Die Relevanz dieses Projekts, so wird gezeigt, geht über das Gebiet der Theologie und anderer Geisteswissenschaften hinaus und fragt nicht nur, was es bedeutet, christliche Theologie nach Auschwitz zu betreiben, sondern auch, was es bedeutet, nach Auschwitz ethisch miteinander zu leben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen