Detailseite
Projekt Druckansicht

Eigenkapitalemissionen von Banken: Determinanten, Kosten, systemische und makroökonomische Effekte

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267742650
 
Die Unterkapitalisierung von Banken ist ein entscheidender Faktor bei der Verstärkung makroökonomischer Schocks durch das Finanzsystem. Im Lichte dieser Problematik haben Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger eine Vielzahl von Maßnahmen vorgeschlagen, mit dem Ziel die Eigenkapitalbasis von Banken zu stärken. Eine fundierte Beurteilung der makroökonomischen Auswirkungen dieser neuen Eigenkapitalvorschriften ist deshalb umso dringender erforderlich, gestaltet sich jedoch, nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer bis dato unvollständigen Analyse der vielfältigen Aspekte der Kapitalentscheidung von Banken als äußert schwierig. Im Besonderen der Umstand, dass die Effekte der Eigenkapitalregulierung vor allem im Hinblick auf die Entscheidung der Bank bezüglich ihrer Kreditvergabe hin untersucht worden sind hat dazu geführt, dass eine sorgfältige Analyse der Entscheidung einer Bank proaktiv die Höhe ihres Eigenkapitals selbst zu bestimmen größtenteils vernachlässigt worden ist. Ziel dieses Projekt ist es somit diese Lücke zu schließen indem wir die Entscheidung einer Bank eine Kapitalerhöhung durchzuführen empirisch untersuchen. Im Detail planen wir folgende Forschungsfragen zu beantworten:(i) Was sind die bestimmenden Einflussfaktoren die Banken dazu bewegen neues Eigenkapital zu emittieren? Führen ausgeprägte Unterkapitalisierung und systemisches Risiko zu wirkungsvoll stärkeren oder schwächeren Anreizen bezüglich der Entscheidung einer Kapitalerhöhung?(ii) Welche Auswirkung hat die Eigenkapitalerhöhung einer einzelnen Bank sowie dessen Informationsgehalt auf das Verhalten ihrer Wettbewerber? Hat dieser Effekt eher eine stärker stabilisierende oder destabilisierende Wirkung auf das Finanzsystem als Ganzes zur Folge?(iii) Wie gestaltet sich die Interaktion zwischen der Entscheidung von Banken neues Eigenkapital zu emittieren einerseits und ihrer Anlagedynamik andererseits? Welche Implikationen ergeben sich aus der strukturellen Schätzung dieser wechselseitigen Beziehung für die Höhe der Kosten einer Eigenkapitalerhöhung bzw. Liquidierung von Bilanzpositionen? Was sind die makroökonomischen Auswirkungen einer strengeren Eigenkapitalregulierung unter Berücksichtigung dieser Kosten? Könnte eine Eigenkapitalregulierung in der Gestalt konzipiert werden, als das sowohl die Kosten einer Eigenkapitalemission sinken wie auch die Anreize für Banken mehr Kapital vorzuhalten steigen?Die Antworten auf diese Fragen werden zu einem besseren Verständnis des Wirkungsmechanismus bezüglich der Beziehung zwischen Eigenkapitalausstattung von Banken und gesamtwirtschaftlicher Effizienz beitragen. Des Weiteren werden sie wertvolle Informationen für Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger sowie zukünftige Forschung bereitstellen um die Ausgestaltung einer effizienteren Regulierung zu ermöglichen, deren Anreizsystematik Banken motiviert ihre Eigenkapitalausstattung zu stärken und so makroökonomischen Risiken zu minimieren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien, USA
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung