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Evidenz ausstellen. Praxis und Theorie der musealen Vermittlung von ästhetischen Verfahren der Evidenzerzeugung. Transferprojekt

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267355980
 
Das kunsthistorische Transferprojekt der Kolleg-Forschergruppe 1627 (BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik) erforscht in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin die relationalen Bedeutungsgefüge von Exponaten und ihrer Präsentation in Museen und Ausstellungen. Dazu werden die Untersuchungen der Kolleg-Forschergruppe auf die Sammlungsbestände des Kupferstichkabinetts bezogen und eine analytische Perspektive entwickelt, mit welchen Formen und Verfahren im Medium Ausstellung genuin visuell-ästhetische Evidenzprozesse erzeugt werden. Diese Aufgabenstellung hat derzeit eine hohe Relevanz, da die Ausstellungspraxis zunehmend durch zwei gegensätzliche Positionen dominiert wird: dem Verabsolutieren des ästhetischen Eigenwerts von Objekten einerseits und dem Re- oder Neukontextualisieren von Objekten in immer aufwendigeren Ausstellungsinszenierungen andererseits. Der Frage hingegen, wie Sinnzusammenhänge und Erkenntnisse, Wissensformen und Evidenzeffekte von Bildern in musealen Präsentationsformen sowohl generiert als auch vermittelt werden, wurde bisher erst ansatzweise nachgegangen. In einer modellhaften Ausstellung, die graphische Werke von Albrecht Dürer aus den Beständen des Kupferstichkabinetts mit Arbeiten des südafrikanischen Künstlers William Kentridge zusammenführt, wird das Zusammenspiel der Exponate mit unterschiedlichen Formen des Display daraufhin untersucht, wie Zugänge zu den vielfältigen historischen und kulturellen Bezügen der Werke selbst und zugleich ästhetische Erfahrungen in der Gegenwart geschaffen werden können. Bei der anschließenden systematischen Auswertung dieser praktischen Erprobung sollen Begriffe und Methoden entwickelt werden, die es ermöglichen, nicht nur die Komplexität der Bilder als Exponate, sondern auch die zusätzliche Dimension der Sinnstiftung durch das Dispositiv der Ausstellung adäquat zu erfassen und zu beschreiben. Damit leistet das Projekt einen grundlegenden Beitrag zur Ausstellungstheorie aus kunsthistorischer Perspektive.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Mitverantwortlich(e) Dr. Elke Anna Werner
 
 

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