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Kortikale Netzwerkstörungen durch Hyperstimulierung des Neuregulin/ErbB4-Signalwegs
Antragsteller
Privatdozent Dr. Markus Hermann Schwab
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266993131
Schizophrenie wird als eine Erkrankung der Synapse angesehen, bei der synaptische Funktionsstörungen zu einem verminderten "Vernetzungsgrad" in kortikalen Netzwerken führt. Die Entwicklung kortikaler Netzwerke und ihre Funktionsfähigkeit im reifen Gehirn beruhen auf dem Austausch molekularer Signale zwischen neuralen Zellen. Bei Neuregulin (NRG) 1 handelt es sich um einen EGF-verwandten Liganden von Rezeptor-Tyrosinkinasen der ErbB-Familie, der als molekulares Signal synaptische Funktionen reguliert und Störungen in kortikalen Netzwerken auslösen kann. Varianten des humanen NRG1 und ErbB4-Gens wurden als mögliche Risikofaktoren bei der Entstehung einer Schizophrenie identifiziert. Bei der Post-mortem-Untersuchung von Gehirngewebe wurde eine erhöhte NRG1-Expression und Aktivierung von ErbB4-Rezeptoren in Schizophreniepatienten beobachtet, damit verknüpfte Pathomechanismen wurden aber noch nicht genauer untersucht.Genetische Mausmodelle sind wichtige Werkzeuge zur Untersuchung von Krankheitsmechanismen im Gehirn. Um die Auswirkungen einer Hyperstimulierung des NRG1/ErbB4-Signalwegs auf Gehirnfunktionen näher zu untersuchen, haben wir eine Reihe transgener Mausmodelle hergestellt, darunter solche, die eine zeitlich gesteuerte, zelltyp-spezifische Expression bestimmter NRG1-Isoformen ermöglichen. Das Hauptziel dieses Forschungsprojekts besteht in der Aufklärung molekularer und zellulärer Pathomechanismen, die durch eine Hyperstimulierung des NRG1/ErbB4-Signalwegs ausgelöst werden und zu Schizophrenie-relevanten kortikalen Netzwerkstörungen führen können. Die Aufklärung solcher Prozesse kann zu einem besseren Verständnis der Entstehung neuropsychiatrischer Erkrankungen beitragen und zur Entwicklung wirkungsvollerer Therapien führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen