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Multilaterale Kommunikation in Prozessen der Stadtentwicklung
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Klaus Selle
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266709055
Die traditionelle, bilateral gedachte Bürgerbeteiligung (hie »die Planung«, dort »die Öffentlichkeit«) wandelt sich in der Praxis der Stadtplanung und -entwicklung zunehmend zu einer multilateralen Kommunikation - verstanden als differenzierende Einbeziehung eines breiten Akteurskreises in die kommunale Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. Ausdruck der Akteursdifferenzierung ist oft die gezielte Nutzung verschiedener Kommunikationsformen - vom Schlüsselpersoneninterview bis zur Verwaltungswerkstatt, vom kooperativen Workshop bis zur Standortkonferenz -, die zu prozessbegleitenden Strategien zusammengefügt werden. Solche Prozesse sind als Ganze bislang praktisch unerforscht. Um dieses Forschungsdefizit zu beseitigen, sollen: (1) multilaterale Kommunikationsprozesse in verschiedenen Praxiszusammenhängen der Stadtentwicklung systematisch beschrieben, (2) Hypothesen über mögliche Zusammenhänge zwischen Akteuren, Zielen, Inhalten und Kontexten einerseits und den jeweils gewählten Strategien und kommunikativen Einzelelementen andererseits geprüft, (3) die Perspektive der in die Prozesse Involvierten (von ihrem Mitwirkungsinteresse bis hin zur Beurteilung des Ertrages) erfasst und auf Zusammenhänge zu Prozessgestaltung und -verlauf hin analysiert werden. Dies geschieht in einem dreistufigen Untersuchungsaufbau:- Die Identifikation und systematische Beschreibung multilateraler Kommunikationsprozesse auf drei Ebenen (Objekt/Quartier/Stadt) ist zugleich Grundlage für die Fallauswahl. - Die Prüfung möglicher Zusammenhänge sowie die Erfassung der Beteiligten-Perspektiven setzt zwingend eine intensive Auseinandersetzung mit den jeweiligen Prozessen und die Einbeziehung eines großen Akteurskreises voraus. Dies soll in voraussichtlich 12 Fallstudien geschehen. - Mit einem Panel von Fachleuten aus einem breiten Wissenschafts- und Praxisspektrum werden die Hypothesen und Fragen des Projektes erörtert und die Verallgemeinerungsfähigkeit der Befunde aus den Fallstudien geprüft. Der gesamte Forschungsprozess wird von einer international zusammengesetzten Dialoggruppe begleitet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen