Britische Ästhetisierung islamischer Kunst und Architektur in Jerusalem 1918-1926: Die Pro-Jerusalem Society um Charles Robert Ashbee und Sir Ronald Storrs
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In Erweiterung der bisherigen Forschung lag der Schwerpunkt des Projekts auf der Auswertung unveröffentlichter Quellen und damit auf der Erschließung kaum bekannten Materials. Die Arbeit stellt im Detail dar, wie die Künstler Ashbee und Richmond und der Gouverneur Storrs während der Militär- und frühen Zivilregierung auf politische Konflikte reagierten und welche Bedeutung sie innerhalb der Konflikte Kulturgütern zuschrieben. Das besondere Augenmerk lag auf ihrem Verhältnis zu islamischer Baukunst in Jerusalem und zu allen in dieser Zeit existenten Formen lokalen Handwerks in Palästina. Dieses wurde in Opposition zur zionistischen Industrialisierung des Landes von ihnen unter Schutz gestellt. Dabei diente ihre denkmalpflegerische Institution, die Pro-Jerusalem Society, dazu, Partikularinteressen von Arabern als Allgemeininteresse der Jerusalemer Bevölkerung zu vermitteln. Das Forschungsprojekt analysierte Interventionen und Methoden im Detail, mit denen in Jerusalem allgemein um den Abriss arabischer Strukturen und die Landnahme unbebauter Flächen, insbesondere auf dem Tempelberg, verhandelt wurde. Artefakte, die in diesem Zusammenhang entstanden, zeigen, welche besondere Bedeutung innerhalb des politischen Konfliktes Kulturgütern zugeschrieben wurde.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- "Spurensuche: Jaacov Benor-Kalters Haus in Ost-Jerusalem, 1936–1948." In Emigrierte Architekten und ihre Häuser. Émigré Architects and their Houses. 1920-1950, hg. von Burcu Dogramaci and Andreas Schätzke, Fellbach: Axel Menges, 2019, S. 66-75
Moya Tönnies
- The Dome of the Rock and local cultural heritage : aesthetics and politics in Jerusalem under early British rule, 1918-1926, Dissertation, Freie Universität Berlin 2018, Berlin 2019 [Mikrofiches, 503 Seiten]
Moya Tönnies