Evolution von semantischen Annotationen (ELISA)

• Antragsteller: Professor Dr.-Ing. Erhard Rahm
• Fachliche Zuordnung: Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme ; Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265240015

In Medizin und Lebenswissenschaften werden zunehmend wissensbasierte Informationssysteme, insbesondere Ontologien eingesetzt, um eine semantische Interoperabilität mit Anwendungen und anderen Informationssystemen zu erleichtern. Vielfach werden die Begriffe und Konzepte dieser Wissensstrukturen zur semantischen Anreicherung oder Annotation von Informationen verwendet, um deren automatisierte Abfrage und Nutzung zu verbessern. Dies betrifft die semantische Auszeichnung (verschlüsselter) elektronischer Patientenakten, von medizinischen Fragebögen ebenso wie die Annotation wissenschaftlicher Publikationen oder molekularbiologischer Objekte wie z.B. Proteine. Ein noch ungelöstes Problem ist dabei, dass Annotationen stark von der Weiterentwicklung bzw. Evolution der zugrundeliegenden Ontologien sowie Änderungen der annotierten Objekte selbst betroffen sind. In dem beantragten Projekt ELISA werden daher Verfahren zur weitgehend automatisierten Evolution von Annotationen entwickelt und an realen Einsatzfällen evaluiert. Ausgehend von einem detaillierten Annotationsmodell werden angepasste Verfahren zur fein-granularen Ermittlung vorgenommener Änderungen in den Wissensstrukturen entwickelt. Für die von Änderungen betroffenen Annotationen werden semi-automatische Verfahren zur Anpassung der Annotationen entwickelt, um deren Qualität und weitere Nutzbarkeit zu gewährleisten. Für Einsatzfälle, in denen keine direkte Annotationsänderung möglich ist (z.B. für elektronische Patientenakten), werden Ansätze zur verzögerten (indirekten) Anpassung von Annotationen zur Nutzungszeit entwickelt. Die neuen Verfahren werden umfassend mit anonymisierten, klinischen Datensätzen evaluiert, insbesondere von der Luxemburgischen eHealth-Plattform eSanté sowie dem Leipziger LIFE-Projekt zur Untersuchung von Zivilisationskrankheiten.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Luxemburg
• Mitverantwortlich: Dr. Cedric Pruski