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Anwendung der Radiofluoreszenzdatierung (IR-RF) auf Lösse

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 264769390
 
Lösse und die darin enthaltenen Löss/Paläobodensequenzen (LPS) stellen wichtige Sedimentarchive der Quartärforschung und damit der Paläoumweltforschung dar. Zentraler Bestandteil der paläoklimatischen und paläoökologischen Interpretation der LPS ist deren quantitative chronostratigraphische Einordnung, die vornehmlich durch Verfahren der Lumineszenzdatierung erfolgt. Bisher wurden vornehmlich Lösse des letzten Glazial/Interglazialzyklus mit Hilfe der Lumineszenzdatierung erfolgreich datiert. Dies liegt zum einen an der Datierungsobergrenze der verwendeten Minerale, zum anderen an methodischen Problemen, die mit der Lumineszenzdatierung verbunden sind. Ein innovativer Ansatz stellt die Infrarot Radiofluoreszenzdatierung (IR/RF) dar, die weit über den letzten Glazial/Interglazialzyklus hinausreicht. Auch wenn die IR/RF Datierung in einigen Fallstudien bereits erfolgreich auf unterschiedliche Sedimenttypen unterschiedlicher Altersbereiche angewandt werden konnte, ist die Etablierung der IR/RF Datierung noch nicht gegeben. Es müssen vornehmlich grundlegende Fragen zu einzelnen Messparametern beantwortet werden, um ein zuverlässiges Messprotokoll für die IR/RF Datierung etablieren zu können. Das hier beantragte Projekt verfolgt das Ziel, die IR/RF Lumineszenzdatierungsmethode der Grobkornfraktion von Lössen (K Feldspäte > 63 µm) zu etablieren. Hierzu werden die Auswirkungen unterschiedlicher Messparametereinstellungen auf die Datierungsergebnis untersucht, um so ein zuverlässiges IR-RF Messprotokoll zu entwickeln. Darüber hinaus ist Ziel des Projektes, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse aus den Untersuchungen zur IR/RF von K-Feldspäten, die IR/RF Datierung der polymineralischen Feinkornfraktion (4 to 11 µm) von Lössen neu zu entwickeln. Da die Datierungsmethode der IR/RF großes Potential für die Datierung spät- und mittelpleistozäner Lösse besitzt, findet die Entwicklung und Adaption der Methoden ebenfalls an spät und mittelpleistozänen Lössen statt, für die bereits unabhängige und zuverlässige Chronologien vorliegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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