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Steuern auf Arbeit: Eine strukturelle Analyse der Auswirkungen

Antragsteller Dr. Luke Haywood
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 264747077
 
In diesem Projekt untersuchen wir die langfristigen Auswirkungen von Steuern auf dem Arbeitsmarkt in Bezug auf Erwerbstätigkeit, geleistete Arbeitsstunden und Löhne. Wenige Studien zur Steuerinzidenz haben diese verschiedenen Anpassungswege gemeinsam betrachtet. Wir entwickeln ein detailreiches Gleichgewichtsmodell auf Basis der neuesten mikroökonomischen Arbeitssuchmodelle. Es basiert auf Friktionen (Arbeiter und offene Stellen finden nicht sofort zueinander), Verhandlungen über Löhne, Arbeitssuche von Arbeitslosen und bereits Beschäftigten. Steuern waren bisher nicht Bestandteil dieser Modelle, obwohl sie einen großen Teil der Lohnkosten ausmachen und regelmäßig in der öffentlichen Diskussion stehen. Der wichtigste Beitrag dieses Gleichgewichtsmodells ist, eine gleichzeitige Analyse der Effekte von Steuern auf Erwerbstätigkeit, Arbeitsstunden und Löhne zu ermöglichen. In partiellen Analysen muss zwansgsläufig (mindestens) einer dieser Kanäle ausgeschlossen werden, um einen anderen untersuchen zu können.Dieses Modell erlaubt zudem, verschiedene Arten von Steuern und Abgaben (z.B. Einkommenssteuer, Sozialversicherungsabgaben oder Gewerbesteuer) gemeinsam zu betrachten.. Wir nutzen die räumliche und zeitliche Variation dieser Steuern in Frankreich und Deutschland in der Schätzung . Neben der gemeinsamen Schätzung der Effekte von Steuern auf dem Arbeitsmarkt erlaubt das strukturelle Modell auch eine Simulation potenzieller Steuerreformen und deren Wohlfahrtseffekten für verschiedene Menschen. Um dies zu gewährleisten, lassen wir unbeobachtbare Unterschiede hinsichtlich der Produktivität von Arbeitern und Unternehmen zu. Das Modell geht nicht davon aus, dass Arbeiter in unterschiedlichen Firmen ähnlich sind. Demnach können Steuern, wenn sie nur bestimmte Unternehmen betreffen, Arbeiternehmer in unterschiedlichem Maße betreffen. Mit den spezifischen geschätzten Parametern für jedes Land können wir die Rolle von Steuern als Erklärung für Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Arbeitsmärkten aufzeigen. Schließlich simulieren wir verschiedene Steuerreformen und skizzieren ihre Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Mitverantwortlich Professor Dr. Peter Haan
Kooperationspartner Professor Dr. Thomas Breda
 
 

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