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Die pathophysiologische Bedeutung und therapeutische Relevanz von Vitamin D in der Präeklampsie

Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263521300
 
Das Schwangerschaftssyndrom Präeklampsie, welches sich klinisch durch neu aufgetretenen Bluthochdruck und Proteinurie in der zweiten Schwangerschaftshälfte äußert, ist die Hauptursache für mütterliche und kindliche Morbidität und Mortalität in Europa und ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko im späteren Leben für Mutter und Kind assoziiert. Wirksame Präventions- und Therapiestrategien existieren nicht, sodass die Beendigung der Schwangerschaft bis heute die einzige wirksame Therapie darstellt. Niedrige Vitamin D Serumspiegel sind mit einem bis zu 5-fach höheren Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie in der Schwangerschaft assoziiert. Die Mechanismen, welche einen Vitamin D Mangel mit einer Präeklampsie verbinden, sind bisher nicht geklärt. Unsere Vorarbeiten zeigen u.a. eine fördernde Wirkung von Vitamin D auf Trophoblasten- und Endothelzellfunktionen und deren Homeostase. Wir konnten zeigen, dass Vitamin D die Proliferation, Migration und Tubulusbildung endothelialer Vorläuferzellen durch eine Aktivierung der VEGF Produktion unterstützt. Ebenfalls neutralisiert es den negativen Effekt plazenta-assoziierter pathogener Faktoren auf endotheliale Vorläuferzellen. Unsere Hypothese ist, dass Vitamin D eine entscheidende Rolle bei feto-plazentaren und mütterlich-endothelialen inflammatorischen und angiogenen Antworten während der Schwangerschaft spielt und ein Vitamin D Mangel eine pathophysiologische Ursache in der Entstehung der Präeklampsie darstellt. Mit diesem Antrag möchten wir beweisen, dass niedrige Serumspiegel zu einer Dysregulation plazentarer und endothelialer Prozesse führt. Ein suffizienter Vitamin D Status würde plazentare und endotheliale Reaktionen und letztlich den Schwangerschaftsausgang verbessern. Ziel unserer zukünftigen Forschung ist es die begonnenen Arbeiten zu vertiefen und zu untersuchen, ob und wie Vitamin D die zwei wesentlichen pathophysiologischen Aspekte der Präeklampsie beeinflusst. In dem beantragten Projekt planen wir mit Hilfe von in vivo und in vitro Modellen die Effekte von Vitamin D auf (1) die plazentare Angiogenese und (2) die Homeostase und Reparaturkapazität des maternalen Endothels zu testen. Ein besseres Verständnis der Rolle von Vitamin D in der Regulation dieser Mechanismen stellt eine notwendige und wichtige Voraussetzung dar, um das Potential von Vitamin D als präventiv-therapeutischen Wirkstoff für die Präeklampsie bewerten zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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