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Multidimensionale Beschreibung von Verhaltensphänotypen: Rolle des Serotonins für indiduelle Verhaltensprofile

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260217780
 
Aufgrund ihrer Komplexität zählen psychiatrische Störungen zu den am wenigsten verstandenen und am stärksten beinträchtigenden Pathologien. Zur Diagnose der meisten psychiatrischen Störungen fehlen immer noch objektive biologische Marker und spezifische Kombinationen von Verhaltenssymptomen. Ein Ansatz um die Ursache psychiatrischer Erkrankungen am Tier zu untersuchen beruht auf neurokognitiven Endophenotypen (d. h. biologisch vererbbaren Merkmalen psychiatrischer Störungen). Hierfür müssen mittels umfangreicher Verhaltensdiagnostik innerhalb normaler Populationen Individuen identifziert werden, die bereits natürlichweise einen tendentiell krankheitsähnlichen Phenotyp aufweisen. Das Verhaltensprofil wird dann mit spezifischen biologischen Merkmalen korreliert. Die Identifikation solcher biologischer Marker ist wesentlich für die Bemühungeine präzisere Diagnostik von mental psychischen Störungen zu erreichen und Behandlungsverfahren zu entwickeln. Das Serotoninsystem ist das primäre Ziel bei der Behandlung von Stimmungsstörungen, Störungen der Impulskontrolle und anderen Aggressionsstörungen. Die Beteiligung vom Serotoninsystem bei solch unterschiedlichen Erkrankungen unterstützt die Hypothese, dass mental psychische Erkrankungen zumindest teilweise auch auf allgemeine Hirnfehlfunktionen zurückzuführen sind. Serotonin ist ein zentraler Neurotransmitter für die Regulation von exekutiven Funktionen und des Sozialverhaltens, welche bei vielen psychiatrischen Störungen dysfunktional sind. Soziale und kognitive Fähigkeiten beruhen auf einer intakten Serotoninkonnektivität im präfrontalen Cortex (PFC). Niedrige Serotoninwerte im PFC im Vergleich zu Werten in subcortikalen Hirnregionen (Amygdala, ventrales Striatum) sollen einen starken Einfluss auf Aggression, Entscheidungsfindung, Impulsivität und Aufmerksamkeit haben. Wir suchen nach Verhaltensprofilen im Modell der Ratte, bei denen das serotonerge System beteiligt ist. Dieses Projekt findet in zwei Phasen statt. Erstens wollen wir unterschiedliche Verhaltensmerkmale bei normalen Rattenpopulationen untersuchen, um Untergruppen zu identifizieren, die bestimmte ausgeprägte adaptive und maladaptive sozialkognitive Verhaltensmuster aufweisen. Wir werden außerdem die Serotoninwerte in einzelnen PFC und subcortikalen Regionen messen und somit in der Lage sein die Verhaltensendophenotypen in Verbindung mit Unterschieden bei der Serotoninfunktion zu bringen. Im zweiten Abschnitt werden wir zunächst neue Rattenmodelle mit genetisch modifizierten Serotoninsystemen generieren, um dann zu untersuchen, wie die experimentelle Manipulation von Serotoninschaltkreisen die Äußerung von sozial-kognitivem Verhalten bei Ratten beeinflusst.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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