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Migration und die Veränderung von Konsummustern

Antragsteller Dr. Elie Murard, seit 7/2016
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258464668
 
Das von uns vorgeschlagene Projekt darauf ab, zu untersuchen, wie Migration das Konsumverhalten von Migranten und anderen Individuen, die indirekt von Migration beeinflusst sind, verändert. Dabei liegt der Fokus sowohl auf der großen Migration in China, als auch auf der Chinesischen Diaspora in der EU. Während es eine Vielzahl von Studien zu dem Einfluss von Migration auf den Arbeitsmarkt gibt, fehlt es an systematischen Nachweisen, wie Konsum, Konsumverhalten und Konsumungleichheit von Migration beeinflusst werden. Diese Lücke beabsichtigen wir zu schließen, indem wir die folgenden drei Fragen beantworten: a) Welchen Einfluss hat die große Migration auf das Konsumverhalten? b) Welcher Zusammenhang besteht zwischen Institutionen, Änderungen der Bevölkerungsstruktur und Konsumverhalten? c) Führt Migration zu einem Transfer von Konsummustern? Forschungen belegen, dass Konsumverhalten ein ideales Werkzeug für die Erfassung dauerhaften Einkommens und die Vorhersage langfristigem wirtschaftlichen Wohlergehen ist. In Im Rahmen der ersten Frage untersuchen wir, wie Migration den Konsum von Migranten (und indirekt von Migration Betroffener, wie zurückgelassene Familienmitglieder und Mitglieder der Stadtbevölkerung) vor, während und nach der Migration beeinflusst. Mit fortschreitender Alterung der Bevölkerung und der schrumpfenden Bevölkerung im Erwerbsalter in China werden viele ihre Konsumverhalten in Hinblick auf das Verhältnis von gegenwärtigem Konsum und dem Sparen für zukünftigen Konsum verändern müssen. Diese Abwägung wird sich unter anderem auch auf die Wohnverhältnisse auswirken. Unsere zweite Frage behandelt daher den Zusammenhang zwischen Migration und der Nachfrage an Wohnraum und Wohnraumpreisen und dem Einfluss von Wohnverhältnissen auf das Konsumverhalten. Unsere dritte Frage befasst sich damit, zu verstehen, ob und wie Migration zu einem Transfer von Konsummustern vom Herkunftsort zum Zielort führt. Migranten in urbanen Gebieten sind in zunehmendem Maße dem städtischen Lebensstil ausgesetzt und übernehmen die Konsumverhalten von Stadtbewohnern. Gleichzeitig lernen junge chinesische Migranten während ihres Aufenthalts in Europa europäische Werte und Normen kennen, die einen Transfer von Konsumverhalten zurück nach China mit Hilfe von neuer Technologie, Medien und sozialen Netzwerken verursachen. Das oberste Ziel unserer Forschung ist es, die Politik darüber zu informieren, wie Migration das Konsumverhalten und die Konsumungleichheit beeinflussen kann, damit Ungleichheiten und soziale Instabilität verhindert werden und Konsum gefördert werden kann - in dem Rahmen, in dem Wachstum und Wohlstand dadurch gesteigert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Corrado Giulietti, Ph.D., bis 6/2016
 
 

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