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Geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma und Allergien im Kontext des Bauernhof-Effekts.

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258454357
 
Asthma ist eine häufige komplexe chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter die auch eine erhebliche Krankheitslast im Erwachsenenalter verursacht. Aus vorangegangenen Studien ist eine geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma bekannt, deren Ursache bisher nicht geklärt ist. Im Kindesalter erkranken Jungen häufiger als Mädchen, im Jugendalter kehrt sich dieses Verhältnis um. Während dieses Muster auch für das atopische Ekzem vermutet wird, ist die Datenlage für die allergische Rhinitis weit weniger klar. Erklärungsversuche für die geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma beinhalten hormonelle Faktoren, das Wachstum der Atemwege, ärztliches Diagnoseverhalten, aber auch umweltbedingte Expositionen. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Gender-medizinische Betrachtung der Hygiene Hypothese: die Geschlechter unterscheiden sich in Hygienestandards und -verhalten was zur geschlechtsspezifischen Entwicklung von Asthma und Allergien beitragen könnte. Stellvertretend für die Hygiene Hypothese ist der vor Asthma und Allergien schützende Kontakt zum bäuerlichen Umfeld ein besonders gut dokumentierter Effekt. Dennoch gibt es bisher keine prospektive Kohortenstudie zur geschlechtsspezifischen Entwicklung von Asthma und allergischen Erkrankungen in diesem Kontext. Eigene Vorarbeiten weisen darauf hin, dass die geschlechtsspezifische Entwicklung von Asthma bei Jugendlichen mit Kontakt zum bäuerlichen Umfeld anders verläuft, als bei Jugendlichen ohne Kontakt zum bäuerlichen Umfeld. Beantragt wird eine prospektive Kohortenstudie an einer bereits über sieben Jahre hinweg gut charakterisierten, populations-basierten Kohorte. Dabei werden über die nächsten drei Jahre mit jährlichen Fragebogenerhebungen Daten zum Auftreten von Asthma und zum Verlauf von Asthmasymptomen, zum Pubertätsverlauf und über den Kontakt zum bäuerlichen Umfeld gesammelt. Ziel der Studie ist die genaue Beschreibung der geschlechtsspezifischen Entwicklung von Asthma über die Pubertät hinweg im Kontext des Bauernhof-Effekts sowie die Bestimmung möglicher Ursachen unterschiedlicher Verläufe. Die Ergebnisse dieser Langzeitstudie werden zu einem besseren Verständnis der komplexen Entstehung von Asthma im Kindes- und Jugendalter beitragen. Insbesondere werden Personengruppen mit vermutlich heterogenen Erkrankungsverläufen charakterisiert. Dies ist Voraussetzung für wirksame Präventionsempfehlungen aber auch den zielgerichteten, kosteneffektiven Einsatz diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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