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Hellenistische Heiligtümer in Cumae und Paestum und ihre Bedeutung für die Architekturlandschaft des Hellenistischen Campanien

Antragsteller Dr.-Ing. Markus Wolf
Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258125302
 
Das erste Thema der neuen Studie stellt der Apollo-Tempel auf der Akropolis von Cumae dar. Hier geht es darum, mit einer neuen Bauaufnahme des Tempels und vor allem der erhaltenen Architekturelemente die verschiedenen Bauphasen des Heiligtums zu klären, was bisher nur ansatzweise versucht wurde. Später in römischer Zeit wiederverwendete ionische Basen und ionische Kapitelle deuten hier auf eine samnitische Anlage hin, deren Gestalt in der bisherigen Forschung völlig unbekannt ist. Wichtige Bauglieder sind hier neu zu dokumentieren. Auf dieser Grundlage können dann neue Vorschläge zur Rekonstruktion der Bauphasen des Tempels gemacht werden, wobei es dabei darauf ankommt, neben einer archaischen und einer römisch-kaiserzeitlichen besonders die hellenistische, samnitische Phase herauszuarbeiten. Das zweite Thema betrifft eine Gruppe kleinerer Tempel in Paestum, die im Nordwesten des großen Poseidon-Tempels gelegen sind und in die hellenistische Spätzeit der Stadt einzuordnen sind. Hier wird es ebenso um eine neue Aufnahme von Grundrissen und von einigen zugehörigen Baugliedern gehen, ebenso mit dem Ziel neuer Rekonstruktionszeichnungen, was bisher nie unternommen wurde. Bei diesen kleinen Tempeln handelt es sich um einen Amphiprostylos und drei weitere wohl prostyle Tempel mit vorgelagerten Altären, darunter der sogenannte Tempio italico, sowie einen rechteckigen Bezirk mit Opfergrube. Die Tempelgruppe datiert einerseits noch in die frühhellenistische, lukanische Periode, andererseits bereits in die Zeit nach der römischen Koloniegründung 273 v. Chr. Die Bauten in Cumae und Paestum sind weiterhin in den Kontext hellenistischer Heiligtümer in Campanien zu stellen, und die komparatistischen Untersuchungen sollen in Fortsetzung des Themas, das mit einem in Vorarbeiten erforschten hellenistischen Altar in Teanum begonnen wurde, weitere Beiträge zu einer neuen Erschließung einer bislang weitgehend unerforschten Architekturlandschaft darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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