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Untersuchungen zu Trageigenschaften von plattenförmigen Betonleichtbauelementen in CC-Technologie
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Wolfram Jäger
Fachliche Zuordnung
Konstruktiver Ingenieurbau, Bauinformatik und Baubetrieb
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257052528
Bei der CC-Technologie handelt es sich ursprünglich um einen konstruktiv-geometrischen Ansatz zur Herstellung plattenförmiger Bauprodukte aus Holz, welche unter dem Namen Röhrenspanplatten bekannt sind. Der Name CC-Technologie steht für Cross Channel Technologie und beschreibt die geometrische Besonderheit dieser plattenförmigen Elemente: im inneren kreuzen sich in regelmäßigen Abstand Kanäle. Diese planmäßigen Aushöhlungen führen zur Gewichtseinsparung gegenüber Platten aus vergleichbarem Vollmaterial gleicher Dicke. Die Herstellung erfolgt aufgrund der komplexen inneren Geometrie bislang durch Zusammensetzen zweier Plattenhälften. An den sich kreuzenden Halbkanälen entstehen regelmäßige wiederkehrende Kontaktflächen. In der Regel werden die beiden Hälften an diesen Kontaktflächen, den so genannten -Höckern-, durch Verklebung mit einander verbunden. Die Übertragung dieser Herstellungstechnologie auf Betonplatten böte ein enormes Potential z.B. für leichte Fassaden-, Decken- oder Wandelemente aus Beton. Ziel des Forschungsvorhabens ist die systematische Untersuchung der Tragfähigkeit von CC Platten aus Feinbeton zur Herstellung von Fassadenplatten bzw. Normalbeton zur Herstellung von Decken- und Wandplatten. Geprüft werden soll der Einsatz der Platten mit und ohne Bewehrung sowie unterschiedlicher Geometrie, wie z.B. Lochöffnungen und Stegdicken. Zur Klassifizierung der CC-Platte soll der Begriff des -Lochmaßes- L eingeführt werden, welches sich in Anlehnung an den von ORTLEPP, R für Textilbeton eingeführten k_eff - Faktor aus dem Quotient aus Lochfläche der Symmetrieebene (A_l) und Bruttofläche (A_b) bildet. Im Vordergrund steht die Verwendung von Feinbeton (z.B. Pagel >TF-10 TUDALIT<) zur Herstellung von ca. 8 cm dicken Fassadenplatten. Für Decken- und Wandplatten, der Dicke von ca. 20 cm soll Normalbeton zum Einsatz kommen. Da das grundsätzliche Verhalten von CC Platten derzeit nicht bekannt ist, sollen die ablaufenden kinematischen Vorgänge im Trag- und Versagensfall mit einem entsprechenden Versagensmodell beschrieben werden. Eine numerische Simulation allein ist angesichts der komplexen Wirkungen im Verbund der einzelnen Baustoffe nicht ausreichend aussagefähig. Da es zum grundsätzlichen Tragverhalten bisher nur ungenügende Erfahrungen gibt, ist neben den theoretischen Untersuchungen ein umfangreiches experimentelles Versuchsprogramm zum Tragverhalten unter statischer Belastung an kleinteiligen Prüfkörpern zur Kalibrierung der Berechnungsmodelle geplant. Mittels unabhängiger Großversuche an Platten unter Biegebeanspruchung erfolgt abschließend die Validierung des Berechnungsmodells.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme