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Graphzeichnen mit niedriger visueller Komplexität

Fachliche Zuordnung Theoretische Informatik
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256873462
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Zeichnen von Graphen bzw. Netzwerken ist ein vielschichtiges algorithmisches Problem. Für die Erstellung von Zeichnungen gibt es eine Vielzahl von Entwurfskriterien, die teilweise in Konkurrenz zueinander stehen. Ein relativ neuer Ansatz ist es, die Anzahl der geometrischen Objekte, aus der eine Zeichnung zusammengesetzt ist, zu minimieren. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Zeichnungen mit niedriger visueller Komplexität. Im Projekt wurden vordergründig zwei Fragen untersucht. Zum einen sollte geprüft werden, ob dieses Optimierungsziel wirklich gut lesbare und ästhetisch ansprechende Zeichnungen fordert, zum anderen sollten neue Algorithmen entwickelt werden, die Zeichnungen mit niedriger visueller Komplexität erzeugen. Für die Bewertung der Algorithmen war es zudem notwendig, Schranken für die visuelle Komplexität zu bestimmen. Das Hauptresultat des Projektes ist eine umfangreiche Online-Benutzerstudie. Es konnte nachgewiesen werden, dass Zeichnungen mit niedriger visueller Komplexität ihre Berechtigung haben. Der implizierte (schematische) Zeichenstil stellt eine Alternative zu anderen Stilen dar. Zeichnungen in diesem Stil haben in etwa die gleiche ästhetische Qualität wie Zeichnungen, die von gängigen anderen Algorithmen erzeugt werden. Es wurde zudem erkannt, dass die persönlichen Präferenzen sich stark unterscheiden können und von den „Seh-Gewohnheiten“ der Betrachter abhängen. Des Weiteren wurde festgestellt, dass sich Zeichnungen mit niedriger visueller Komplexität (zumindest bei gradlinigen Zeichnungen) weniger gut für einfache Aufgaben, wie das Finden von kürzesten Wegen, eignen. Fur die Durchführung der Benutzerstudie war es notwendig, neue Algorithmen zum Zeichnen von Graphen mit niedriger visueller Komplexität zu entwicklen. In diesem Zusammenhang konnten einige theoretische Ergebnisse verbessert werden; unter anderem für gradlinige Gitterzeichnungen mit niedriger visueller Komplexität (Bäume, planare 3-Bäume, planare 3-zusammenhängende Graphen) und für Zeichnungen mit Kreisbögen (Triangulierungen und planare 3-zusammenhängende Graphen). Neben den eher theoretisch motivierten Ergebnissen wurden auch eine Reihe von Heuristiken entwickelt. Hier konzentrierten sich die Untersuchungen hauptsächlich auf Bäme. Für kubische planare Graphen wurden zudem drei konzeptionell verschiedene optimale Algorithmen (bzgl. der visuellen Komplexität) (weiter-)entwickelt und deren Ergebnisse empirisch ausgewertet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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