Detailseite
Demographischer Wandel und regionale Arbeitsmärkte
Antragsteller
Professor Dr. Thomas K. Bauer
Fachliche Zuordnung
Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256808454
In der öffentlichen Diskussion über den demographischen Wandel, also der gleichzeitigen Schrumpfung und Alterung der Gesellschaft, stehen überwiegend die Auswirkungen auf die Sozialversicherungssysteme und die potenziellen Folgen eines Fachkräftemangels für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Vordergrund. Die regionale Perspektive wird dabei sowohl in der öffentlichen als auch in der wissenschaftlichen Diskussion weitgehend vernachlässigt, obwohl der demographische Wandel eine erhebliche regionale Heterogenität aufweist. Zwar existieren verschiedenste theoretische Überlegungen zu den Effekten des demographischen Wandels auf regionale Arbeitsmärkte sowie zu den potenziellen Anpassungsreaktionen der Arbeitskräfte und der Unternehmen. Empirische Evidenz zu den regionalen Arbeitsmarkteffekten des demographischen Wandels bzw. den Anpassungsreaktionen ist jedoch, nicht zuletzt aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit geeigneter Daten, vergleichsweise rar und konzentriert sich überwiegend auf Fallbeispiele einzelner Regionen. Auf Basis neu zur Verfügung stehender Datensätze, wie beispielsweise der Beschäftigtenstatistik am Forschungsdatenzentrum (FDZ) der Bundesagentur für Arbeit am IAB, den Wanderungsstatistiken der Einwohnermeldeämter welche über das statistische Bundesamt bezogen werden können, sowie eine immer größere Verfügbarkeit georeferenzierten Daten am FDZ Ruhr am RWI, sind nun detailliertere Analysen möglich. Folgende Fragen stehen im Zentrum des überwiegend empirischen Forschungsprojekts: Wie manifestiert sich der demografische Wandel in Deutschland in Bezug auf regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten und welche Korrelationen mit Indikatoren der Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte lassen sich feststellen? Führt die regional heterogene Altersstruktur zu altersspezifischen Wanderungsbewegungen innerhalb Deutschlands und welche regionenspezifischen Faktoren determinieren die geographische Wahl interner und internationaler Migranten? Wie reagieren Firmen hinsichtlich ihrer Einstellungspolitik auf die demografische Struktur ihres Standorts? Wie wirkt sich die veränderte Altersstruktur auf Löhne und Vermögen aus? In der Verlängerungsphase des Projektes soll insbesondere eine detaillierte Analyse der demografischen Polarisierung in Deutschland sowie speziell die Arbeitsmarktpartizipation von Frauen und älteren Erwerbstätigen geworfen werden. Insbesondere soll zusätzlich zu internen Wanderungsbewegungen die Wohnortwahl internationaler Migranten analysiert werden um zu prüfen, inwieweit interne und internationale Wanderungsentscheidungen alte Regionen noch älter, bzw. junge noch jünger werden lassen. Die zweite Fragestellung soll klären, ob sich lokale demographische Veränderungen auf die Arbeitsangebotsentscheidung von Frauen und älteren Menschen auswirken.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme