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Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Landnutzungsgeschichte des Südschwarzwalds
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Andrea Bräuning; Professor Dr. Karl-Heinz Feger; Professor Dr. Manfred Rösch
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255349580
Überlegungen zur Nutzung und Besiedlung von montanen Lagen werden bereits seit über 100 Jahren angestellt. Hier wie auch allgemein in den Mittelgebirgen kommen seit rund 30 Jahren naturwissenschaftlichen Verfahren, insbesondere pollenanalytische Untersuchungen zum Einsatz. Dabei wurde in vielen Gebieten die alte Forschungsmeinung einer Aufsiedlung der Mittelgebirge erst ab dem Mittelalter aufgebrochen bzw. widerlegt.Auch der Schwarzwald galt lange Zeit als siedlungsfeindliche und daher erst spät erschlossene Landschaft. Neuere Forschungen im Nordschwarzwald und dem mittleren Schwarzwald haben jedoch Belege für eine bereits eisenzeitliche bzw. vorklosterzeitliche Landnutzung erbracht. Der menschliche Einfluss auf die Landschaft des Südschwarzwalds und die Strategien der Ressourcennutzung seit der Jungsteinzeit sollen in diesem Projekt mit kombinierten archäologischen und naturwissenschaftlichen Methoden in drei naturräumlich unterschiedlichen Teillandschaften (Hochschwarzwald, westlicher Hotzenwald, östlicher Dinkelberg) untersucht werden. Systematische Begehungen, Lidarscan-Auswertungen, Sondagegrabungen und GIS-basierte Analysen in Verbindung mit den kombinierten Pollen- und Geochemie-Analysen an Seesedimenten sind in der Lage ein konsistentes Bild der Erschließung und Nutzung des Südschwarzwaldes zu liefern. Hinweise auf Entwaldung, nutzungsbedingte Waldveränderung, Ackerbau und Weidewirtschaft sowie anthropogene Brände sind hier zu nennen.Die Forschungen in diesem Projekt schließen sich somit an die archäologisch-naturwissenschaftlichen Untersuchungen der letzten Jahre in Mittelgebirgen an, gehen jedoch durch die vergleichende Betrachtung von naturräumlichen Untereinheiten sowie den Blick auf den hochmontanen Bereich weit darüber hinaus. So wird z. B. die Betrachtung von Sedimentarchiven von Seen in unterschiedlicher Höhenlage erlauben, einen Höhengradienten der Landnutzung in qualitativer and quantitativer Hinsicht zu ermitteln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Achim Brauer