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Relevanz des Chronotyps und der Säuglingsernährung für den Zusammenhang von tageszyklischer Nahrungsaufnahme und dem Risiko für Übergewicht und Typ 2 Diabetes.
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Ute Alexy; Professorin Dr. Anette Buyken; Professor Dr. Christian Herder
Fachliche Zuordnung
Ernährungswissenschaften
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2014 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254799859
Neue Studien unterstreichen die Rolle zirkadianer Ernährungsmuster für die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen. Unser vorangegangenes Projekt liefert neue Evidenz, dass insbesondere die habituelle Aufnahme von Kohlenhydraten mit einem hohen glykämischen Index (GI) am Abend negative Auswirkungen für Typ 2 Diabetes Risikomarker im jungen Erwachsenenalter haben könnte. Außerdem zeigte sich im Querschnitt, dass spätere Chronotypen höhere Energieaufnahmen zu späteren Tageszeiten haben. Daher könnte die Verschiebung hin zu einem späteren Chronotyp von der Adoleszenz bis ins junge Erwachsenenalter und/oder eine Diskrepanz zwischen Chronotyp und Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme aufgrund sozialbestimmter Tagesabläufe zumindest zum Teil erklären, warum dieser Lebensabschnitt als kritisches Zeitfenster für die Entstehung chronischer Krankheiten angesehen wird. Zudem sollte untersucht werden, inwieweit zirkadiane Ernährungsmuster bereits im Säuglingsalter geformt werden.Hauptziel dieses Projekts ist es, die Relevanz von zirkadianen Ernährungsmustern und/oder des Chronotyps für die Gesundheit vom Säuglings- bis ins junge Erwachsenenalter zu untersuchen. Es soll geklärt werden, inwieweit eine Diskrepanz zwischen dem Zeitpunkt der Energie- und Kohlenhydrataufnahme und dem individuellen zirkadianen Rhythmus (Chronotyp) kurz- und langfristige Folgen für den Stoffwechsel hat und ob die Art der Säuglingsernährung relevant für die Entwicklung zirkadianer Ernährungsmuster und der Körperzusammensetzung im späteren Leben ist.Hierfür soll eine kontrollierte Kurzzeit-Ernährungsstudie und eine Sekundäranalyse von Daten einer offenen Kohortenstudie durchgeführt werden. Für die cross-over Studie werden jeweils 20 Studenten (normalgewichtig, 18-25 Jahre) mit einem frühen oder späten Chronotyp rekrutiert. Mittels eines kontinuierlichen Blutglukose-Monitorings wird getestet, ob sich die 2-Stunden- und die Tagesprofile des Blutglukosespiegels sowie die glykämische Variabilität unterscheiden, je nachdem, ob dieselbe kohlenhydratreiche Mahlzeit mit einem hohen GI zum Frühstück (Diskrepanz zu spätem Chronotyp) oder Abendessen (Diskrepanz zu frühem Chronotyp) aufgenommen wird. Darüber hinaus nutzt das Projekt Daten von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen aus der DONALD Studie, in der Ernährungsprotokolle mit tageszeitspezifischen Angaben, anthropometrische Daten und der individuelle Chronotyp anhand eines Fragebogens prospektiv erfasst werden. Nüchternblutproben ab dem jungen Erwachsenenalter erlauben die prospektive Relevanz für Typ 2 Diabetes Risikomarker zu untersuchen.Das Projekt wird erstmalig detaillierte Informationen über die Relevanz des Chronotyps und der Säuglingsernährung für den kurz- und langfristigen Zusammenhang zwischen zirkadianen Ernährungsmustern und der Stoffwechselgesundheit liefern und so neue Evidenz zur Formulierung von Ernährungsempfehlungen für Altersgruppen, die ein hohes Risiko für einen "sozialen Jetlag" haben, liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen