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Bewertung der Aktivitätszustandes des verdeckt ablaufenden magmatischen Prozesses unter dem westlichen Eger Rift nach dem Schwarmbeben 2011 mithilfe von Isotopenuntersuchungen

Antragstellerin Dr. Karin Bräuer
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252970106
 
Im Ergebnis detaillierter isotopengeochemischer Zeitreihenuntersuchungen vor, während und nach den beiden Schwarmbeben 2000 und 2008 konnte die Freisetzung krustaler Komponenten in der freien Gasphase an Lokationen entlang der Pocatky-Plesna Störungszone und entlang der Marienbader Störungszone sowie an Entgasungsstellen im Vogtland nachgewiesen werden. Nach beiden Schwarmbeben wurden ca. zwei Jahre lang wiederholt Anomalien der Fluidsignaturen nachgewiesen.Außerdem wurde seit 2000 an Entgasungsstellen im Cheb Becken ein Anstieg von Mantelhelium (bis 6 Ra) registriert. Dieser Anstieg deutet auf die Existenz eines aktiven magmatischen Reservoirs im oberen Mantel unter dem Cheb Becken hin. Darüber hinaus wurde ein weiterer Anstieg vom Mantelhelium (bis 6,3 Ra) vor dem Schwarmbeben 2000 und 2008 an Entgasungsstellen in der Nähe der Epizentralgebietes Novy Kostel registriert. Das deutet darauf hin, dass das Auftreten sowohl des 2000 als auch des 2008 Schwarms mit dem Aufstieg von weniger entgastem Magma verbunden war. Damit scheinen beide Schwarmbeben durch verdeckte Magmaintrusionen getriggert worden zu sein. Im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben 2011 konnten keine Daten erhoben werden. Deshalb ist gegenwärtig nicht bekannt, wie sich die geodynamische Situation entwickelt hat, ob sich nach dem letzen Schwarmbeben der Anteil an Mantelhelium weiter erhöht oder wieder verringert hat und ob sich inzwischen noch an weiteren Entgasungsstellen ein progressiver Anstieg an Mantelhelium feststellen lässt.Das Projekt verfolgt deshalb hauptsächlich zwei Ziele: (1) die geodynamische Situation in den drei Entgasungszentren Cheb Becken (CV) Marienbad und Umgebung (ML) und Karlovy Vary (KV) nach dem Schwarmbeben 2011 erneut zu bewerten, und (2) die Daten an den Entgasungsstellen in der Nähe des Profilabschnittes an dem sowohl seismische als auch geoelektrischen Untersuchungen durchgeführt werden sollen, zu aktualisieren.Im Ergebnis der geplanten Fluiduntersuchungen werden die regionalen Verteilungsmuster der Fluidsignaturen im Vergleich zu den Studien vor 20 Jahren aktualisiert. Von den neuen Fluiddaten sind Hinweise auf den gegenwärtigen Aktivitätszustand des verdeckten magmatischen Prozesses zu erwarten.Die abschließende Diskussion aller Daten soll die Interpretation entdeckter geophysikalischer Anomalien einschließlich Hinweisen auf Fluidaufstiegspfade unterstützen und wichtige Basisdaten für ein künftiges ICDP Bohrvorhaben im westlichen Eger Rift liefern.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Dr. Horst Kämpf
 
 

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