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Mittelstädte als Stabilisatoren ländlich-peripherer Räume
Antragstellerin
Professorin Dr. Gabi Troeger-Weiß
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252944451
Die Entwicklungsperspektiven von Mittelstädten in ländlich-peripheren Räumen spielen eine zentrale Rolle hinsichtlich der Beantwortung der Frage, inwieweit eine flächenhafte Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen nach heutigen und künftigen Anforderungen dauerhaft möglich ist. Ziel des For-schungsvorhabens ist dementsprechend die Untersuchung der Stabilisierungsfunktion von Mittelstäd-ten in und für ländlich-periphere Räume sowie derer Aufrechterhaltung unter dem Einfluss der Wir-kungen des sozio-ökonomischen Strukturwandels.Aus raumwissenschaftlicher und raumordnungspolitischer Sicht gelten Mittelstädte, aufgrund ihrer Funktion als regionale Versorgungs- und Arbeitsmarktschwerpunkte, als Stabilisatoren der regionalen Versorgung und Entwicklung ländlich-peripherer Räume. Ihre Entwicklungsperspektiven unter den Rahmenbedingungen aktuell ablaufender, sozio-ökonomischer Wandelprozesse spielen eine zentrale Rolle hinsichtlich der Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen als zentrale Leitvorstellung der Raumordnung in Deutschland. Dabei befinden sich Mittelstädte in ländlich-peripheren Räumen in einem Umfeld, das in besonderer Weise von den Prozessen des demographischen und ökonomischen Wandels betroffen ist. Vor dem Hintergrund eines sich im Zuge der Globalisierung intensivierenden, lokalen und regionalen Standort-wettbewerbs weist dieses Umfeld verbreitet ausgeprägte Schrumpfungs- und Abkopplungstendenzen auf. Im Zuge dieser Entwicklung erhöht sich die Bedeutung von Mittelstädten als regionale Stabilisato-ren. Gleichzeitig jedoch sind gerade sie von den Prozessen häufig vergleichsweise stark betroffen und aufgrund der verbreiteten Kombination eingeschränkter Erreichbarkeit, demographischer Überalte-rung, infrastrukturellem Anpassungsdruck und wirtschaftlicher Strukturschwäche in einer Abwärtsspi-rale befindlich. Ihre Stabilisierungsfunktion für ihr Umland steht demnach in Frage, was perspektivisch die Gefahr einer Verstärkung teilräumlicher Ungleichheiten birgt.Im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens erfolgt, aufbauend auf einer Betrachtung der Aus-gangssituation und Entwicklungstendenzen von Mittelstädten in ländlich-peripheren Räumen, eine fallstudiengestützte, empirische Untersuchung, in welchen Bereichen und inwieweit von einer Stabili-sierungsfunktion der Mittelstädte für das ländlich-periphere Umland gesprochen werden kann. Weiter-hin wird analysiert, welche Wirkungen der sozio-ökonomischen Wandelprozesse auf diese Stabilisie-rungsfunktion ablesbar sind und sich perspektivisch noch ergeben. Darauf aufbauend folgt eine Ableitung von Handlungserfordernissen für die kommunale, interkommunale und regionale Ebene hinsichtlich der Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen sowie bezüglich der Aufrechterhaltung der Stabilisierungsfunktion von Mittelstädten in ländlich-peripheren Räumen unter Stagnations- und Schrumpfungsbedingungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen