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Direkte und indirekte Effekte einer Intensivierung der der Landnutzung auf Ameisengemeinschaften in temperaten Grünlandflächen

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252153788
 
Ameisen sind eine wichtige funktionelle Gruppe in temperaten Grünland-Ökosystemen, da sie durch unterirdischen Nestbau und Nahrungseintrag in ihre Nester zur Durchmischung des Bodens beitragen und dessen Mikroflora beeinflussen. Landnutzungs-Intensivierung führt zu einer Veränderung der Ameisengemeinschaften, da sowohl Artenreichtum als auch Abundanz zurückgehen. Die Mechanismen, die zu diesen Veränderungen der Ameisengemeinschaften führen, sind bisher wenig verstanden. Unterschiedliche Arten der Landnutzung könnten entweder über eine Veränderung der Nahrungsverfügbarkeit (indirekte Effekte) oder über Schädigung der Nester (direkte Effekte) zu den Veränderungen führen. Ameisengemeinschaften im Grünland setzen sich aus Arten zusammen, die prädatorisch oder aasfressend sind, sowie Honigtau von Trophobionten aufnehmen. Häufig wird mehr als eine dieser Ressourcen konsumiert. Intensivierte Landnutzung führt zu einer Verringerung der Vielfalt an Pflanzen. Noch verstärkt durch häufigere Mahd könnte dies sowohl unter- als auch überirdisch zu einer Verringerung der Abundanz von Trophobionten führen, während potentielle Beutetiere weniger stark beeinflusst sein könnten. Omnivore Ameisenarten könnten auf diese Verschiebung im Spektrum der verfügbaren Nahrung mit verstärkter Prädation reagieren. Wenn Arten hinsichtlich ihres Nahrungsspektrums wenig plastisch reagieren und ihre Nahrungsnische kaum verschieben können, ist zu erwarten, dass die Artengemeinschaft sich dahingehend verändert, dass ein größerer Anteil der noch vorhandenen Arten eher prädatorisch ist. Beide Mechanismen führen letztendlich zu einer Ameisengemeinschaft, die insgesamt Nahrung auf einer höheren Trophieebene aufnimmt. In intensiver genutzten Flächen könnten die Nester von Ameisen auch durch Mahd und intensive Beweidung häufiger zerstört werden. Arten, die Hügel anlegen, sollten hierbei durch intensivere Landnutzung stärker beeinträchtigt werden, als solche die rein unterirdische Nester anlegen.Auf allen Grünlandflächen sollen Abundanz und Artenvielfalt von Ameisen sowie potentiellen Trophobionten aufgenommen werden und zwar sowohl unter- als auch überirdisch. Interaktionen zwischen Ameisen und Trophobionten werden im Feld dokumentiert. Die trophische Nische der Ameisenarten wird mittels stabiler Isotope charakterisiert, sowie die Nahrungspräferenz der Ameisen im Feld getestet. Neben der Charakterisierung der Muster von Ameisen- und Trophobiontengemeinschaften sollen die Mechanismen die zu den gefundenen Gemeinschaften führen analysiert werden. Artengemeinschaften werden über ihre phylogenetische Ähnlichkeit als auch die potentielle Ähnlichkeit phänotypischer Merkmale hin untersucht, um den Einfluss der Umweltbedingungen (Habitat-Filter) von Konkurrenz oder auch neutralen Mechanismen trennen zu können. Weiterhin werden mögliche Veränderungen in der Spezifität von Ameisen-Trophobionten Interaktionen mit Hilfe von Netzwerk-Analysen (qualitativ und quantitativ) untersucht.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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