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Förderung diagnostischer Kompetenz durch beispielbasiertes Lernen: Einfluss von Prozessorientierung und Fehler

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25166851
 
Die fünfthäufigste Todesursache in den USA sind medizinische Fehler. Darunter fallen auch Fehler beim Diagnostizieren. Die richtige Diagnose stellen zu können ist eine wichtige Voraussetzung für die optimale medizinische Versorgung des Patienten und zentrale Kompetenz eines jeden Arztes. Studierende und angehende Ärzte haben jedoch erfahrungsgemäß erhebliche Schwierigkeiten, die richtige Diagnose zu generieren. Um diagnostische Kompetenz zu fördern, wurde die Lernumgebung CASUS um ein Modul erweitert, das auf Erkenntnissen der Expertiseforschung und der Forschung zum Lernen mit ausgearbeiteten Lösungsbeispielen basiert. Von diesem CASUS-Modul wurden vier verschiedene Versionen konzipiert, die sich lediglich bezüglich der Prozessorientierung (hoch vs. niedrig) und der Fehlerhaftigkeit der implementierten Lösungsbeispiele (mit vs. ohne Fehler) unterscheiden. Über die Effektivität prozessorientierter Lösungsbeispiele beim Lernen in komplexen Domänen wie der Medizin ist bislang wenig bekannt; dies gilt auch für fehlerhafte Lösungsbeispiele. Das Ziel der ersten hier beantragten Studie besteht deshalb darin, experimentell zu überprüfen, inwieweit die diagnostische Kompetenz in einem zentralen Bereich der Medizin (Endokrinologie, Leitsymptom arterielle Hypertonie) bei Studierenden im klinischen Studienabschnitt durch prozessorientierte und fehlerhafte Lösungsbeispiele gefördert wird und ob sich potenzielle Effekte als nachhaltig erweisen. Zudem wird untersucht, inwieweit die Effektivität verschiedener Arten von Lösungsbeispielen von kognitiven und motivationalen Lernvoraussetzungen der Studierenden moderiert wird. Auch bezüglich dieser Frage gibt es bislang nur wenige empirische Anhaltspunkte. Das Ziel der zweiten Studie besteht darin, zu überprüfen, inwieweit zentrale Befunde aus Studie l in einem weiteren zentralen Bereich der Inneren Medizin (Nephrologie, Leitsymptom Niereninsuffizienz) repliziert werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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