Detailseite
Lokale Bildungslandschaften und Stadtentwicklung - Schnittstellen und Verflechtungen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Thomas Coelen; Professorin Dr.-Ing. Angela Million
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251337200
In der gesellschaftspolitischen Diskussion des letzten Jahrzehnts um das Thema Bildung zeichnet sich ab, dass Stadtraum eine wichtige Dimension von Bildung ist und dass Bildungsaspekte für die Stadtentwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Koordination zwischen den Themen Bil-dung und Stadtentwicklung bedarf daher einer besonderen Betrachtung. Dies kommt v. a. in Konzep-ten für so genannte Bildungslandschaften zum Ausdruck. In dem jungen Forschungsfeld in Bezug auf Bildungslandschaften mangelt es derzeit an einer Auseinandersetzung mit der räumlichen Dimension von Bildung, an empirischer Forschung sowie an Beiträgen aus der Raum-/Planungswissenschaft. An diesen Forschungslücken setzt das Vorhaben an und untersucht systematisch und empirisch auf un-terschiedlichen Maßstabsebenen inhaltliche und räumliche Schnittstellen und Verflechtungen zwischen Bildung und Stadtentwicklung.Das Forschungsvorhaben gliedert sich in zwei Projektbausteine: Projektbaustein 1 dient der Erfor-schung der Beziehungen zwischen Bildung und Stadtentwicklung auf unterschiedlichen Ebenen (Bund, Bundesländer, Kommune, Gesamtstadt, Stadtteil, Quartier). Auf einer ersten Untersuchungsebene erfolgt die Exploration von Querschnittsthemen und Diskussionssträngen der Bildungs- und Stadtentwicklungspolitik auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene. Hierzu wird eine Politikfeldanaly-se durchgeführt, die Dokumentenanalysen sowie leitfadengestützte Experteninterviews umfasst. Auf einer zweiten Untersuchungsebene des Projektbausteins 1 wird der Bezug zwischen Bildungsland-schaften und den Sozialräumen der Gesamtstadt, einzelner Stadtteile sowie der Quartiere rekonstru-iert. Ziel ist es, Beispiele für Bildungsverbünde mit Fokus auf den Sozialraum und daraus folgenden stadtraumbezogenen Zielsetzungen und Raumwirksamkeiten zu analysieren. Methodisch erfolgt dies durch die Erarbeitung von Fallstudien. Es werden Dokumente, Experteninterviews, Gruppendiskussi-onen, teilnehmende Beobachtungen und städtebauliche Analysen ausgewertet.Der 2. Projektbaustein dient der integrativen Interpretation der Ergebnisse sowie der Generierung von Hypothesen, welche die gewonnenen Erkenntnisse über die Schnittstellen und Verflechtungen zwi-schen Bildung und Stadtentwicklung beschreiben und für weitere Forschungen nutzbar machen. Das erwartete Ergebnis des Vorhabens ist eine neue, interdisziplinäre Betrachtung von Bildung und Stadt-entwicklung. Der aktuell häufig zitierte doch kaum verifizierte positive Zusammenhang zwischen Bil-dung und Stadtentwicklung wird rekonstruiert und kontextualisiert. Das Forschungsvorhaben trägt zur erziehungswissenschaftlichen Diskussion u. a. Erkenntnisse zur Netzwerkbildung zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsorten bei. Im Bereich der Planungswissenschaft liefert das Vorhaben u. a. relevante Ergebnisse für die Forschung zu sozialer Infrastrukturplanung, integrierter Stadt-/Quartiersentwicklung, Multilevel-Governance und kinder-/jugendgerechter Stadtentwicklung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen