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SOCIAL Ermöglichen spontaner sozialer Kommunikation in räumlich verteilten Gruppen durch Nutzung intelligenter Umgebungen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Susanne Boll; Professor Christian Freksa, Ph.D. (†)
Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251260754
 
Abseits von geplanter und formeller Kommunikation treffen wir Arbeitskollegen oft zufällig auf dem Büroflur, an der Kaffeemaschine, oder beim gemeinsamen Mittagessen und tauschen uns bei solchen Gelegenheiten berufliche und private Informationen aus. Zahlreiche Studien aus der Soziologie und der Arbeitspsychologie belegen, dass solche spontanen und informellen Ereignisse für die Produktivität, die soziale Identität und das Wohlbefinden von Arbeitsgruppen eine wichtige Rolle spielen. Heute werden Arbeitskollegen jedoch immer häufiger an voneinander entfernten Orten beschäftigt, wie etwa Zweigstellen in unterschiedlichen Städten und Ländern, wodurch sich oft kaum noch Möglichkeiten zum spontanen und informellen Austausch ergeben. Gleichzeitig reichen existierende Kommunikationstechniken zur Überbrückung räumlicher Distanz, wie etwa Telefon, E-Mail, Videokonferenzen, oder soziale Netzwerke, in der Regel nicht aus, um die Komplexität spontaner Kommunikation zu imitieren, da diese überwiegend auf die Unterstützung expliziter, geplanter und formeller Kommunikation ausgerichtet sind. In dem beantragten Projekt werden wir durch technische Mittel spontane und informelle Kommunikation in räumlich entfernten Arbeitsgruppen ermöglichen und unterstützen. Dazu werden wir zunächst Kommunikationssituationen in typischen Arbeitsumgebungen beobachten, klassifizieren und formalisieren. Darauf aufbauend werden wir die gewonnenen Erkenntnisse auf räumlich verteilte Umgebungen übertragen. Dazu werden wir verteilte Situationen mit Potential zur spontanen Kommunikation rechnergestützt detektieren, indem wir Merkmale der Umgebung und soziale Signale durch eine Ambient Intelligente Umgebung, die räumlich verteilte Standorte umfasst, erkennen und interpretieren. Um Nutzer auf mögliche Kommunikationssituationen aufmerksam zu machen, werden wir unaufdringliche, multimodale Methoden entwickeln, die die Privatsphäre der Nutzer angemessen berücksichtigt. Weiterhin werden wir Methoden entwickeln, um Nutzern den direkten und unproblematischen Übergang zur eigentlichen Kommunikation zu ermöglichen. Das Projekt wird neue Erkenntnisse zur computerunterstützten Kommunikation in verteilten Arbeitsumgebungen beitragen und den Stand der Wissenschaft in den Bereichen Pervasive Communication, Ambient Intelligence Environments, Spatial Representation und Reasoning, sowie multimodaler Human-Computer Interaction erweitern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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