Project Details
Benennen, Kategorisieren, Spezifizieren: Der Einfluss von Antwortkongruenz und Distraktormodalität auf semantische Kontexteffekte in der Sprachproduktion
Applicant
Professor Dr. Jörg D. Jescheniak, since 11/2009
Subject Area
General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term
from 2006 to 2011
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 25104815
Aktuelle Sprachproduktionsmodelle gehen davon aus, dass bei der Objektbenennung neben der Zielbenennung (z.B. Fisch) auch relatierte Namen aus derselben semantischen Kategorie aktiviert werden (z.B.: Hund, Pferd, Vogel, etc.). Es wird angenommen, dass diese koaktivierten Elemente miteinander um die Selektion konkurrieren. Empirisch gestützt wird diese Annahme durch den semantischen Interferenzeffekt: Bei der Objektbenennung verlängert die Präsentation eines zu ignorierenden semantisch relatierten Distraktorwortes (z.B. Zielbild: Fisch ¿ Distraktorwort: Hund) die Benennungslatenzen im Vergleich zu unrelatierten Distraktorworten (z.B. Auto). Dieser Effekt wurde in zahlreichen Bild-Wort-Interferenzexperimenten repliziert und indiziert sowohl semantisch-lexikale Aktivierung als auch lexikale Konkurrenzprozesse. Die durch den semantischen Interferenzeffekt gestützte Annahme der lexikalen Konkurrenz ist zentral für die aktuelle Modellbildung. Es wird allerdings in einer Reihe von Studien berichtet, dass eine semantische Relation zwischen Zieläußerung und Distraktor nicht ¿ wie von aktuellen Sprachproduktionsmodellen vorhergesagt - zu semantischer Interferenz, sondern zu Erleichterungseffekten führt. Diese Effekte können nicht ohne weiteres im Rahmen der existierenden Modelle erklärt werden. Ziel des beantragten Forschungsprojekts ist die Klärung dieser Diskrepanz zwischen modelltheoretischen Vorhersagen und empirischen Befunden. Die Ergebnisse werden zeigen, ob grundlegende Annahmen aktueller Sprachproduktionsmodelle modifiziert werden müssen.
DFG Programme
Research Grants
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Ansgar Hantsch, until 11/2009