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Max Scheler. Wesen und Formen der Sympathie (1913/1923) Abschlussförderung Editionsprojekt

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250794086
 
Die Edition des Werkes Wesen und Formen der Sympathie von Max Scheler strebt eine kritische Herausgabe des Textes an. Im Ausgang einer solchen Edition wird eine adäquate Einbindung des Werkes in die Philosophiegeschichte einerseits und die Systematik philosophischer Fragestellung andererseits möglich. Zudem erhält die derzeitige Diskussion um die Philosophie der Gefühle, in der gerade dieses Werk eine prominente Rolle spielt, eine zuverlässige Textgrundlage. Die Diskussionen innerhalb der Forschung zu Max Scheler wie auch im interdisziplinären Feld aktueller Forschungsdebatten können somit auf eine philologisch und wissenschaftlich gesicherte Ausgabe zurückgreifen, die bislang noch nicht vorliegt. Besonders mit Blick auf Schelers Sympathie-Schrift stellt dies ein Desiderat dar, da zwischen den beiden Auflagen, der Erstauflage von 1913 und der Zweitauflage von 1923, erhebliche Unterschiede bestehen. Offensichtlich zeigt sich dies schon in der Umfangserweiterung: Während die erste Auflage 153 Seiten umfasst, hat sich der Umfang der zweiten Auflage auf 307 Seiten verdoppelt. Schelers einflussreiche phänomenologische Schrift zu den Erscheinungsformen der Sympathiegefühle und ihrer Relevanz für eine moralisch gelungene Selbstgestaltung im Horizont verschiedener Sozialitätsformen ist von besonderem systematischen Interesse, insbesondere für die gegenwärtigen Diskussionen in der Philosophie (beispielsweise für die Debatten um die kollektive Intentionalität bzw. um geteilte Gefühle), aber auch weiteren Geistes- und Naturwissenschaften. Zu nennen ist hier u.a.: Schelers wirkmächtige Kritik an einer Ethik bloßer Empathie und der damit einhergehende historisch-kritische Bezug zu Emotionstheorien innerhalb der Philosophie wie auch in Psychologie und Soziologie; die Ausarbeitung eines Personbegriffs, der neben das Vernunftvermögen die Erkenntniskraft der Liebe stellt; die Verbindung von Anthropologie, Metaphysik und Ethik unter der Perspektive der phänomenologischen Methode. Neben dem Formalismusbuch Schelers, das im selben Zeitraum entstand, ist die Sympathieschrift ein weiteres Hauptwerk, das für die Philosophie des 20. Jahrhunderts und die interdisziplinären Debatten grundlegend wurde. Die bislang vorliegenden Ausgaben sind jedoch unzuverlässig und zeigen in einer nur ungenügenden Weise die Entstehung des Werks im Abstand zwischen 1913 und 1923 auf. Es ist zudem bisher versäumt worden, die bibliographischen Verweise, die teils unvollständig oder falsch sind, zu verifizieren und den Textkorpus auf Eingriffe von Dritten hin zu überprüfen und diese kenntlich zu machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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