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Architektur und Struktur des südöstlichen Stadtgebiets von Kharab Sayyar (Michael Würz)

Antragsteller Professor Dr. Jan-Waalke Meyer (†)
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249641845
 
Seit 1998 finden regelmäßig archäologische Untersuchungen in dem kleinen syrischen Dorf Kharab Sayyar statt. Diese Ausgrabungen sind Teil eines Regionalprojektes, zu dem auch die Ausgrabungen in Teil Chuera sowie ein Survey in der Umgebung gehören. Träger ist die Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit dem syrischen Antikendienst und der Deutschen Orientgesellschaft. Die Finanzierung der Grabungsarbeiten erfolgt ausschließlich - und dies ist einmalig in der derzeitigen deutschen Orientforschung - durch private Spenden, die von dem Förderverein ENKI bereitgestellt werden; darüber hinaus hat auch die syrische Seite mit finanziellen Mitteln und mit der Abstellung von Mitarbeitern einen erheblichen Beitrag zum Gelingen geleistet. Seit 2007 werden von der DFG Personalmittel für den Abschluss der Arbeiten zur Verfügung gestellt (bis 2013 bewilligt).Der Fundplatz Kharab Sayyar befindet sich im syrischen Teil Obermesopotamiens, zwischen den beiden Nebenflüssen des Euphrats - dem Khabur und dem Balikh - unmittelbar an der türkischen Grenze. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Untersuchung einer ausgedehnten islamischen Stadtanlage aus dem 9. Jh. n. Chr., deren Bedeutung für des Rekonstruktion eines spätantiken Stadtbildes, vor allem aber für die künstlerische Entwicklung (Stuckdekor, Wandmalereien) in frühabbasidischer Zeit bereits nach den ersten Grabungskampagnen deutlich geworden war.In den bisher erfolgten 11 Grabungskampagnen konnten, neben einer nahezu flächendeckend durchgeführten geomagnetischen Prospektion, große Teile der Bausubstanz freigelegt werden: die große Moschee mit dem angrenzenden Basar und einem Khan, eine Badeanlage, ein großer privater Wohnkomplex, das Westtor und mehrere Anlagen für die Wasserversorgung; außerdem konnte eine intensive Geländebegehung zahlreiche Hinweise auf die Nutzung der Umgebung vermitteln.Eine historische Einbettung der Siedlung und Siedlungsgeschichte von Kharab Sayyar findet sich in dem ursprünglichen Antrag sowie in einem großen Teil der vorliegenden Publikationen (u. a. Meyer 2001; vgl. Haase 1991, kritisch dazu Heidemann 2003).Bei der hier vorliegenden Arbeit handelt es sich um die Dokumentation und strukturelle Interpretation der Ergebnisse im Bereich C der Ausgrabungen in der frühabbasidischen Siedlung Kharab Sayyar (Syrien). Ausgehend von der jüngsten, relativ vollständig freigelegten Bauphase wird versucht, auch die Bauabfolge der älteren Phasen in diesem Bereich nachzuzeichnen. Grundsätzlich können somit die Entstehung diese Baukomplexeses, die Entwicklung der einzelnen Baugruppen sowie eine mögliche Nutzung der Räume und Raumtrakte vorgestellt werden. Eine überregionale Bedeutung erhält dieser Komplex durch die Anbringung von Stuckdekor in einzelnen Räumen (vgl. Bd. 7), die den Arbeiten aus der Kalifenresidenz in Samarra nahestehen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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