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Das Akut-Phase Protein Serum Amyloid A1 spielt eine Schlüsselrolle in der Entstehung der inflammatorischen Muskelatrophie bei kritisch kranken Patienten.
Antragsteller
Professor Dr. Jens Fielitz
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249567787
Bei kritisch kranken Patienten kommt es häufig zu einer Abnahme von Muskelmasse (Muskelatrophie) und Kraft, wodurch deren Mobilisierung erschwert wird und Pflegebedürftigkeit resultiert. Entzündungsprozesse und Akut-Phase Reaktion im Muskel sind ursächlich an der Entstehung der Muskelschwäche kritisch kranker Patienten beteiligt. Hierbei ist das Akut-Phase Protein Serum Amyloid A (SAA) 1 im Skelettmuskel heraufreguliert und akkumuliert in der Muskelzellmembran, was mit einer reduzierten Membranerregbarkeit und verminderter Muskelkraft einhergeht. Bisher war unklar, wie genau SAA1 auf den Muskel wirkt und welche Signalwege daran beteiligt sind. Wir haben die Hypothese getestet und bestätigt, dass SAA1 eine Schlüsselrolle in der Entstehung der inflammatorischen Muskelatrophie spielt. Wir zeigen, dass SAA1 direkt auf Muskelzellen wirkt und seine Effekte über die Toll-like Rezeptoren (Tlr) 2 und 4, und den Transkriptionsfaktor NF-kB vermittelt. Wir fanden, dass die SAA1 vermittelte Muskelatrophie nicht direkt, sondern indirekt durch Interleukin 1 beta vermittelt wird. Wir haben Toll-like Rezeptor 2, NF-kB und Interleukin 1 beta als therapeutische Ziele identifiziert und möchten testen, ob deren Blockade inflammatorische Muskelatrophie hemmen und Muskelfunktion erhalten kann. Es sollen weitere SAA1 Rezeptoren und deren Bedeutung für inflammatorische Muskelatrophie untersucht werden. Wir wollen analysieren, ob die Hemmung des SAA1 Signalwegs in Muskelzellen für die Behandlung der inflammatorischen Muskelatrophie nutzbar ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen