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Kognitive Konsequenzen von Vertrauen und Misstrauen auf Erinnerungsprozesse und Prozesse der Informationsintegration: Psychologische und ökonomische Perspektiven

Antragstellerin Dr. Ann-Christin Posten
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249195622
 
Vertrauen und Misstrauen sind zentrale Elemente des menschlichen Soziallebens. Jede zwischenmenschliche Begegnung ist durch ein unterschiedliches Maß an Vertrauen geprägt. Die Stärke des Vertrauens beeinflusst dabei die kognitive Informationsverarbeitung. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Vertrauen den Gebrauch von kognitiven Routinestrategien fördert, wohingegen Misstrauen den Gebrauch von Nicht-Routinestrategien fördert. Eine Informationsverarbeitungsweise die hierdurch beeinflusst wird, ist die Richtung vergleichenden Denkens. Dieses kann als Routinestrategie mit einem Fokus auf Ähnlichkeiten, oder aber als Nicht-Routinestrategie mit einem Fokus auf Unterschiede ausgeführt werden. Ein Fokus auf Ähnlichkeiten versus Unterschiede kann wesentliche Auswirkungen auf die Bildung kognitiver Repräsentationen haben. Durch eine Fokussierung auf Unterschiede werden Objekte als unterschiedlich voneinander wahrgenommen. Auf der einen Seite kann dies die Erinnerungsfähigkeiten verbessern, da einzelne Informationen besser voneinander differenziert werden können. Auf der anderen Seite sind kann dies hinderlich dabei sein, unterschiedliche Informationen in ein kohärentes Bild zu integrieren. Um zugrundeliegende Strukturen zu finden und Informationen zu integrieren ist ein Fokus auf Ähnlichkeiten hilfreich. Auf Grundlage dieser Überlegungen sollte Vertrauen (vs. Misstrauen) durch die Hervorrufung eines Ähnlichkeitsfokus (vs. eines Unterschiedsfokus) unterschiedliche Auswirkungen auf Gedächtnisleistung und die Fähigkeit Informationen zu integrieren haben. Speziell sollte Misstrauen einen Unterschiedsfokus induzieren, welcher wiederum die Gedächtnisleistung verbessert. Vertrauen hingegen sollte einen Ähnlichkeitsfokus induzieren, welcher die Fähigkeit erhöht kohärente Repräsentationen zu formen. Beide Fähigkeiten -- die Fähigkeit distinkte Informationen zu erinnern und die Fähigkeit Informationen zu integrieren -- sollten hilfreich für Personen sein, die Misstrauen versus Vertrauen empfinden. Für misstrauische Individuen sollten verbesserte Gedächtnisfähigkeiten zu verbesserten Erinnerungsfähigkeiten an Betrüger führen, die eigenen Fähigkeiten erhöhen konsistente irreführende Information zu streuen, und die Entdeckungsrate für Lügen erhöhen. Im Gegensatz hierzu sollte die verbesserte Fähigkeit Informationen zu integrieren unter Vertrauen zu akkurateren Repräsentationen der Welt führen, was sich auch in ökonomischen Entscheidungen zeigen sollte. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es diese Möglichkeiten empirisch zu untersuchen. Neun Experimente werden vorgestellt, die untersuchen sollen wie a) Vertrauen und Misstrauen Gedächtnisleistungen beeinflussen, b) Vertrauen und Misstrauen die Integration von Informationen beeinflussen, und c) sich dies in ökonomischen Urteilen auswirken kann.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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