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Zerebrale Oxymetrie nach Herz-Kreislauf-Stillstand

Antragsteller Dr. Jens Witsch
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248706046
 
Das klinische Ergebnis nach plötzlichem Herz-Kreislaufstillstand ist ungünstig. Mehr als 90% der Betroffenen sterben und mehr als 50% der Überlebenden behalten bleibende Hirnschäden zurück. Das Ziel kardiopulmonaler Reanimationsbemühungen ist es, eine ausreichende Perfusion und Sauerstoffzufuhr zum Gehirn sicherzustellen und somit Tod und Morbidität zu verhindern. Aktuell fehlen jedoch zuverlässige Methoden, eine adäquate Hirnperfusion bei Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand unter Reanimation feststellen zu können.Das Ziel der Phase-II-Studie Zerebrale Oxymetrie nach Herz-Kreislaufstillstand (COACA) ist es, die nicht-invasive Messung der Hirnparenchym-Sauerstoffsättigung (SbtO2) bei Patienten während und nach kardiopulmonaler Reanimation in der Folge von Herz-Kreislaufstillstand durchzuführen und zu validieren. Wir stellen die Hypothesen auf, dass die SbtO2-Messung zukünftig routinemäßig eingesetzt werden kann, (1) um die Effektivität der Brustkompression während der Reanimation beurteilen zu können, (2) um Gehirngewebshypoxie durch iatrogene Hyperventilation oder Zittern (shivering) vermeiden zu können, (3) als Zielgröße für kreislaufstabilisierende Maßnahmen (Blutdruck-Therapie) und (4) als Prognoseparameter für das neurologisch-klinische Ergebnis.Die Messung der zerebralen Oxygenierung wird an Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand durchgeführt, welche in die Notaufnahme des Columbia University Medical Centers aufgenommen werden. Die Messung erfolgt mittels Nahe-Infrarot-Spektroskopie (EQUANOX rSO2 technology brain oximeter, mittels Klebekontakten an beiden Schläfen des Patienten angebracht) während und 48 Stunden nach kardiopulmonaler Reanimation (oder bis zum Todeszeitpunkt). Neben der Aufzeichnung weiterer Parameter in der Akutsituation (Blutdruck, arterielle Sauerstoffsättigung, end-tidaler CO2-Wert und Herz-Auswurfleistung) wird das neurologische Ergebnis bis 90 Tage nach Aufnahme ins Krankenhaus mittels standardisierter klinischer Scores bestimmt.Die Studie wird hoffentlich zeigen, dass die kontinuierliche Aufzeichnung des SbtO2 machbar ist und als valider Prädiktor für das neurologisch-klinische Ergebnis herangezogen werden kann. Falls das zutrifft, könnte eine SbtO2-Monitoring-Einheit eines Tages routinemäßig als Bestandteil von kardialen Defibrillatoren zum Einsatz kommen. Referenzwerte für optimale SbtO2-Werte könnten bestimmt werden und zukünftige multizentrische Studien könnten evaluieren, ob eine kreislaufunterstützende Therapie anhand der Zielgröße SbtO2 das neurologische Ergebnis verbessern kann.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
Beteiligte Person Professor Stephan A. Mayer
 
 

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