Modeling dyadic decision-making processes of regional mobility and their labour market outcomes
Final Report Abstract
Gegenstand dieses Forschungsprojekts ist die Konzeption und Umsetzung eines Modells zur Analyse von arbeitsmarktbezogenen Mobilitätsentscheidungen im regionalen sowie partnerschaftlichen Kontext. Vor dem Hintergrund der in der bisherigen Mobilitätsforschung zumeist individualzentrierten Analyseperspektive wird räumliche Mobilität dabei als das Ergebnis eines partnerschaftlichen Entscheidungsfindungsprozesses mit mehreren Erklärungsebenen und Entscheidungsstufen aufgefasst, so dass in der Modellkonzeption zwischen akteursspezifischen Mobilitätsneigungen und der partnerschaftlich-gemeinsamen Mobilitätsentscheidung im Rahmen einer mehrebenenanalytischen Modellstruktur differenziert wird. Innerhalb des dyadischen Entscheidungsmodells wird davon ausgegangen, dass akteursbezogene, haushaltsbezogene und kontextbezogene Merkmale sowie deren Interaktionen die interindividuelle sowie interkontextuelle Variation der akteursspezifischen Mobilitätsneigungen erklären können. Darüber hinaus wird im Rahmen der dyadischen Modellstruktur auf der ersten Entscheidungsstufe die Möglichkeit geschaffen, partnerschaftliche Beeinflussungsprozesse in der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen, welche in Form von Partnereffekten in das Entscheidungsmodell mit aufgenommen werden. Auf der zweiten Entscheidungsstufe wird die partnerschaftlich-gemeinsame Mobilitätsentscheidung schließlich als anteiliges Produkt der akteursspezifischen Mobilitätsneigungen aufgefasst. Die formale Umsetzung des dyadischen Entscheidungsmodells erfolgt durch die Spezifikation von mehrebenenanalytischen Strukturgleichungsmodellen mit kategorialen abhängigen Variablen. Aufgrund der Fixierung der unbekannten Level-1 Fehlervarianzen ergeben sich auf dieser Basis Probleme von Effektvergleichen zwischen und innerhalb von Level-1 und Level-2 Gleichungen, welchen in diesem Projekt mit einer mehrebenenanalytischen Erweiterung der Methode von Sobel und Arminger (1992) begegnet wird. Die Befunde der dyadischen Entscheidungsmodellierung verdeutlichen, dass sich die dyadische Modellstruktur zur Erklärung räumlicher Mobilitätsentscheidungen im regionalen und partnerschaftlichen Kontext insgesamt als empirisch fruchtbar erweist.
Publications
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Kern, C. / Stein, P.
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Kern, C.