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Berufliche Entwicklung und Verwirklichungschancen für Arbeitnehmer in multinationalen Unternehmen in Frankreich und Deutschland
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Kädtler
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246733118
1.5. ZusammenfassungGegenstand des Projekts ist vor dem Hintergrund einer sich globalisierenden Ökonomie und deren Flexibilitätsanforderungen für Betriebe und Individuen das Feld betrieblicher Personalpolitik in einander entsprechenden betrieblichen Konstellationen in Deutschland und Frankreich. Untersucht wird das Zusammenspiel zwischen betrieblicher Personalpolitik und der Sicherung individueller Handlungsspielräume und Entwicklungsmöglichkeiten von Arbeitnehmern. Gefragt wird, welche Bedeutung Personalpolitik im betrieblichen Kontext jeweils hat, wie deren betriebliche Ebene mit über- bzw. außerbetriebliche Institutionen und Instrumente der Aus- und Weiterbildung jeweils mit einander verbunden wird, und wie sie zur Entwicklung individueller Kompetenz und Beschäftigungsfähigkeit beiträgt. Dabei wird ein Verständnis von Kompetenz und Beschäftigungsfähigkeit zugrunde gelegt, das an den Ansatz der Verwirklichungschancen (Capability-Ansatz) und an das Teilhabekonzept in der Tradition des deutschen Lebenslagenansatzes anknüpft.Die vergleichende Analyse ist auf drei Schlüsselfragen betrieblicher Personalpolitikkonzentriert:1) Wie ist das Verhältnis von individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereerwartungen und -optionen und den Perspektiven und Instrumenten betrieblicher Personalpolitik?2) Welche Rolle spielen Ansprüche von Beschäftigten an die Qualität der Arbeit, und unter welchen Relevanzkriterien und Modalitäten finden sie Eingang in die betriebliche Personalpolitik?3) In welchem Zusammenhang stehen die Ansprüche an die und die Gestaltung der Work-Life-Balance mit den jeweiligen Arbeitszeitregimen und der Intensivierung der Arbeit?Deutsche und französische Handlungskonstellationen werden unter zweierlei Perspektiven in Beziehung zu einander gesetzt: einer vergleichend-kontrastierenden, die auf die Erklärung von Unterschiedlichkeiten im Umgang mit vergleichbaren Problemen bzw. auf die divergierende Perzeption vordergründig gleicher Probleme abstellt; und einer Perspektive wechselseitiger Bezugnahme, die auf die gegenseitige Beeinflussung im Rahmen wissenschaftlicher Deutungen bzw. praktisch gerichteter wirtschaftlicher und politischer Diskurse abstellt. Damit soll auch ein Beitrag zu einer Verflechtungsgeschichte (histoire croisée) der Arbeit in Deutschland und Frankreich geleistet werden. Es soll gezeigt werden, wie sich Arbeitnehmer und Unternehmen in beiden Ländern, unterschiedlich oder gleichgerichtet, gleichartigen Anforderungen und Probleme stellen. Und es soll die historisch-gesellschaftliche Situierung der Deutungen und Handlungskategorien demonstriert werden, auf die sie dabei jeweils Bezug nehmen. Methodologisch werden die Perspektive auf institutionelle Rahmung von Arbeit, die organisationale auf Unternehmen und die individuell-berufsbiografische Perspektive mit einander verknüpft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Beteiligte Person
Professorin Dr. Bénédicte Zimmermann