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Systematische Analyse von Stimulus-Response (S-R) Assoziationen
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Kiesel
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246452673
Stimulus-Response (S-R) Lernen umfasst mindestens zwei verschiedene Assoziationen. Einerseits wird ein Stimulus mit der Aktion (z.B. Tastendruck mit linkem Zeigefinger) assoziiert, die auf ihn folgte und andererseits wird der Stimulus mit der Aufgabe (typischerweise der Kategorisierung des Stimulus) assoziiert, in der die S-R Episode stattfand. Unsere Vorarbeiten demonstrieren, dass Stimulus-Kategorien (S-C) und Stimulus-Aktion (S-A) Assoziationen unabhängig voneinander das Verhalten beeinflussen, dass Wiederholungslernen sowohl S-C als auch S-A Assoziationen verstärkt, und dass S-C Assoziationen länger bestehen bleiben als S-A Assoziationen. Erstaunlicherweise jedoch, werden S-C und S-A Assoziationen ineinandergreifend gelernt (S-C-A Lernen), wenn Versuchspersonen belohnt werden. Darüber hinaus haben wir gezeigt, dass S-R Assoziationen nicht nur durch Übung, sondern auch durch Instruktion gebildet werden. Im beantragten Projekt streben wir eine Analyse derjenigen Prozesse an, die der Bildung von sowohl instruierten als auch durch Übung erworbenen S-R Assoziationen zugrunde liegen. Im Teil A, möchten wir untersuchen, ob Instruktionen ebenso zur Bildung von S-C und S-A Assoziationen führen und ob diese Assoziationen ähnlich dauerhaft und stabil sind wie die Assoziationen, die bei Ausführung einer S-R Episode gebildet werden. Im Teil B schlagen wir vor, Einflüsse auf die Bildung der S-R Komponenten zu elaborieren. Teil B1 zielt auf die Untersuchung, inwiefern Abruf von instruierten und trainierten S-R Assoziationen vom Lernkontext und Abrufkontext abhängen. In Teil B2 möchten wir den Einfluss von Belohnung auf die Bildung instruierter und trainierter Assoziationen untersuchen. Dazu analysieren wir den Einfluss von Parametern, wie Stärke und Erwartung von Belohnung, auf die Bildung von S-C-A Assoziationen und den modulierenden Einfluss von Dopamin auf diese. Dieser Teil wird somit Aussagen erlauben, welche Teile des S-R Lernens dopaminerg vermittelt sind. Schließlich möchten wir in Teil B3 den Einfluss prosozialer Belohnung auf die Bildung von S-R Assoziationen untersuchen, da Belohnung häufig von sozialen Kontexten abhängig ist. Wir erwarten dass unsere Ergebnisse das Verständnis von assoziativen Lernprozessen erweitern und die Theorienbildung zum S-R Lernen voranbringt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Beteiligte Person
Karolina Moutsopoulou