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Freakish Matters: Zu einer Ästhetik des Grotesken in der amerikanischen Kultur
Antragstellerin
Dr. Susanne Hamscha
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244851877
Mein Forschungsvorhaben ist an der Schnittstelle zwischen der Amerikanistik, den Disability Studies, den Körperstudien und der Moralphilosophie angesiedelt und setzt sich mit ethischen Fragen zur Materialität grotesker Körper und der Wahrnehmung menschlichen Lebens auseinander. Mein Projekt will durch eine zielgerichtete Analyse des (nach 'normalen' Standards) anomalen Körpers, der sich traditionellen Erklärungsmustern und Interpretationen widersetzt, die kulturelle Lesbarkeit und Verständlichkeit von 'Leben' untersuchen und der Frage nachgehen, ob der groteske Körper jenseits diverser Normierungsversuche anhand seiner eigenen Logik und Ästhetik sowie seinen eigenen Maßstäben und Gesetzten theoretisiert werden kann. Dazu werden visuelle Darstellungen von Freaks analysiert, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Menschenzoos, Dime Museums, und Vergnügungsparks ausgestellt worden waren und als Paradigma für kulturell 'unlesbare' Körper dienen können. Fotografien von Charles Eisenmann und Mathew Brady, der Spielfilm Freaks von Tod Browning (1932), Werbematerial für P.T. Barnums American Museum, Lithografien und die cartes de visite der Freaks stellen das Primärmaterial dar, das untersucht werden soll. Ich möchte zeigen, wie sich die Ausstellung und Darstellung des 'andersartigen' Körpers, die affektiven Beziehungen zwischen Ausstellungsobjekt und Publikum, und die Bedeutungsmuster körperlicher Ontologie überkreuzen und sich gegenseitig bedingen. Mein Projekt fokussiert auf die soziale, politische und ökonomische Kontingenz sowie die Materialität des grotesken Körpers des Freak und versucht Erklärungsmuster zu entwickeln, die es uns erlauben den grotesken Körper zu entziffern und 'lesbar' zu machen. Der groteske Körper soll als eigenständiges System jenseits binärer Denkweisen betrachtet werden, das seinen eigenen Paradigmen folgt und durch eine groteske Ästhetik kulturelle Bedeutung und Sinnhaftigkeit erlangt.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberin
Professorin Rachel Adams