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Monetäre Referenzpunkte von Führungskräften - Untersuchungen auf Basis von Paneldaten aus der Chemischen Industrie

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244439780
 
In den letzten Jahren ist die personalökonomische Forschung mehr und mehr vom Bild des rein egoistischen Homo oeconomicus abgerückt. Dabei haben zwei Ansätze Prominenz erlangt, welche die Nutzenrelevanz von Referenzpunkten postulieren. Bei diesen Referenzpunkten handelt es sich um den eigenen Status quo und den Vergleich mit anderen Personen. Der (bisherige) Status quo wird dann Erwartungen oder Ansprüche über die Zukunft beeinflussen. Ebenso kann die Beurteilung einer Situation durch ein Individuum davon abhängen, wie es im Vergleich zu Vergleichspersonen abschneidet. Bezogen auf den Faktor Geld können Gehaltsveränderungen im Vergleich zur Vorperiode als Abweichungen vom bisherigen Status quo angesehen werden. Unterschiede im Gehalt im Vergleich zu Kollegen oder Mitarbeiter anderer Unternehmen können als Abweichungen von den sozialen Referenzpunkten interpretiert werden.Bisher ist die Relevanz der beiden Referenzpunktkonzepte Status quo und sozialer Vergleich lediglich getrennt voneinander und nur für einzelne Einkommensgrößen untersucht worden. In diesem Projekt soll erstmals simultan deren relative Bedeutung untersucht werden. Dazu soll gleichzeitig die individuelle Vergütung von Führungskräften im Vergleich zu der von Vergleichspersonen auf ähnlichen Jobs und ebenso Lohnsteigerungen im Vergleich zur Vergangenheit einbezogen werden. Es soll auf einen repräsentativen einmaligen Paneldatensatz von Führungskräften der Chemischen Industrie zurückgegriffen und herausgearbeitet werden, inwiefern diese Referenzpunkte Effekte auf die Arbeitszufriedenheit (als Proxy für individuellen Nutzen aus Arbeit) aufweisen. Es soll die Relevanz unterschiedlicher Vergleichspersonen eruiert werden. Dabei kommen neben Kollegen aus dem eigenen Unternehmen auch Führungskräfte anderer Chemie-Unternehmen in Frage. Es soll also neben der Unternehmensebene auch die Marktebene betrachtet werden. Weiterhin soll eine unterschiedliche Bedeutung verschiedener Gehaltskomponenten (Fixlohn, Bonus, Aktien(-optionen)) eruiert werden, für die Vergleiche auf unterschiedlichen Ebenen relevant sein können. Die Ergebnisse können wissenschaftlich bedeutsam für die zukünftige Theorieentwicklung im Bereich der Behavioral (Personnel) Economics sein, indem konkrete Hinweise gegeben werden können, welche Art von Referenzpunkten für welche Entlohnungsbestandteile in zukünftige Modellierungen integriert werden sollten. Zudem ist das Projekt praxisrelevant. Die Ergebnisse können herangezogen werden, Empfehlungen für die betriebliche Entgeltpolitik von Führungskräften abzuleiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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