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Die Macht der Diener. Hausdienerschaft in hofadligen Haushalten. Preußen, Sachsen und Frankreich, 16.-18. Jahrhundert

Antragsteller Dr. Sebastian Kühn
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242894342
 
Höfisches und adliges Leben war zu weiten Teilen geprägt von der Anwesenheit zahlreicher Dienerschaften. Die asymmetrischen Nahbeziehungen zwischen Dienerschaft und Herrschaften prägten die frühneuzeitliche Gesellschaft wesentlich, wurden aber beständig zwischen den Beteiligten ausgehandelt bis zu dem Punkt, an dem die Hierarchien unklar werden konnten. Das Projekt untersucht dabei die höfische Konstellation von ihren Grenzen aus, genauer: die Interaktionen zwischen Hofadel und seiner Hausdienerschaft. Im Fokus stehen damit die Diener der Diener des Herrschers im Kontext frühneuzeitlicher Dienstbarkeitsgesellschaften. Hatte die erste Projektphase die Höfe in Preußen und Sachsen untersucht, so soll diese Anlage in der zweiten Projektphase in zweierlei Hinsicht erweitert werden. Zum einen wird mit Frankreich ein deutlich anders gelagertes soziales, ökonomisches und politisches Gefüge betrachtet, das in komparativer Hinsicht erheblichen Mehrwert verspricht. Zum anderen werfen wichtige Befunde aus dem bisherigen Projektverlauf weitere Forschungsfragen auf. V.a. die Korrelation bzw. Entkoppelung von Untertänigkeit, Patronage und Dienstbeziehung und alternative gemeinschaftsbildende Formationen (z.B. Diener-Zünfte) bedürfen systematischer Analyse. Diese Befunde deuten eine Vervielfältigung der Relationen bei gleichzeitiger Fragmentierung der adligen Haushaltsgemeinschaft an, was unmittelbare Einflüsse auf die Herrschaftsbeziehungen im Dienst und in der höfischen Gesellschaft und auf die Gestaltung des Politischen im historischen Wandel haben dürfte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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