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Komplettierung der Zyklostratigraphie für das Eozän - neue Perspektiven aus der Treibhaus-Welt

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Ursula Röhl; Dr. Thomas Westerhold
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242241969
 
Ziel unseres Projektes ist es zum ersten Mal überhaupt eine komplette Zyklostratigraphie basierend auf der Identifizierung des stabilen 405-kyr Exzentrizitätszyklus für das gesamte Eozän (~55 bis 34 Ma) zu erstellen. Das besondere ist, dass wir sowohl für den Atlantik als auch für den Pazifik ein zyklostratigraphisches Grundgerüst mit noch nie da gewesener zeitlicher Auflösung generieren können. Die Genauigkeit der avisierten Altersmodelle für beide Ozeane wird einen sehr detaillierten Einblick in die Variabilität des eozänen Treibhausklimas und in den Übergang zu den kühleren Klimazuständen des späten Paläogens erlauben. Aufgrund der überragenden Ergebnisse, die sich gerade in der ersten Phase des Projektes herausstellen, müssten wir in der zweiten Phase die gewonnenen Datensätze noch abrunden, d.h. erweitern um die angestrebten wissenschaftlichen Ziele unseres Projekts zu erreichen. Es werden zusätzliche Paläomagnetikdaten von Leg 208 Sedimenten zur genauen Definition der Magnetostratigraphie-Zonen C23 und C24 benötigt um eine Datenlücke zu schließen. Darüberhinaus wird die Erstellung einer hochauflösenden stabile Isotopenkurve dazu beitragen die genaue Zeitdauer des Magnetochrons C18n zu bestimmen. Beide Aspekte sind für die Erarbeitung eines vollständigen zyklostratigraphischen Gerüsts für den Atlantik unverzichtbar. Stabile Isotopendaten bisher am Gesamtsediment gemessen weisen auf unbekannte Prozesse und Veränderungen des Klimas am Ende des langfristigen Abkühlungstrends aus dem extrem warmen früh-mitteleozänen Klimaoptimum (EECO), mehr als 12 Ma vor dem Eozän-Oligozän-Übergang. Um diese Klimaänderungen genauer zu verstehen haben wir zwei zusätzliche, relativ kurze Intervalle ausgewählt um hochauflösende stabile Isotopenkurven an benthischen Foraminiferen zu erstellen. Schluss- und letztendlich wollen wir alle bio-, chemo-, und magnetostratigraphischen Datensätze integrativ analysieren und synthetisieren. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Erkenntnisse entscheidend dazu beitragen werden das Vorkommen und die Häufigkeit von Wärmeereignissen im mittleren bis späten Eozän zu dokumentieren und die grundlegende Frage zu beantworten, in wie weit diese Wärmeereignisse in ursächlichem Zusammenhang mit Variationen in den Erdbahnparametern und dem Treibhausklima selbst stehen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien, USA
 
 

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